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20. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

06. - 08.10.2021, digital

Einstellungen von Patienten mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) zu körperlicher Aktivität

Meeting Abstract

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  • Katharina Eckert - IST-Hochschule für Management, Gesundheitsmanagement & Public Health, Düsseldorf, Deutschland
  • Laura Goldmann - IST-Hochschule für Management, Gesundheitsmanagement & Public Health, Düsseldorf, Deutschland
  • Henning Adamek - Klinikum Leverkusen, Medizinische Klinik Leverkusen, Deutschland

20. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). sine loco [digital], 06.-08.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21dkvf039

doi: 10.3205/21dkvf039, urn:nbn:de:0183-21dkvf0398

Published: September 27, 2021

© 2021 Eckert et al.
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Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Körperliche Aktivität (kA) hat gesundheitsfördernde und -erhaltende Effekte; das ist umfänglich belegt (Lee et al., 2012; Pedersen & Saltin, 2015). Auch für Patienten mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED) zeigen Studien, dass ein niedriges Aktivitätslevel mit chronischer Müdigkeit, einer verminderten Herz-Kreislauf-Leistung und systemischen Entzündungsreaktionen einhergeht, wohingegen höhere Aktivitätsumfänge in einem niedrigen oder moderaten Bereich die Lebensqualität positiv beeinflussen und die Krankheitsaktivität reduzieren können (Eckert et al., 2019).

Das Ausmaß an Alltagsaktivitäten von CED Patienten liegt deutlich unter dem von gesunden Kontrollen und unter dem Mindestmaß, das in den Guidelines der WHO empfohlen wird (Shephard, 2016). Warum sich Patienten weniger bewegen als gesunde Menschen kann auf vielfältige Ursachen zurückgeführt werden, die entweder durch das verminderte Maß an kA selbst erklärt werden können oder als unmittelbare Folgezustände der Darmerkrankung bestehen (Mack et al., 2011; Wenzl, 2018). Inwieweit eine bestehende Unsicherheit über das richtige Maß und die adäquate Methode körperlichen Trainings, verbunden mit fehlendem Wissen über den positiven Nutzen und bestehenden Ängsten zu negativen Auswirkungen der kA bei CED Patienten verstärkend wirkt, ist bislang nicht bekannt.

Fragestellung und Zielsetzung: Das Hauptanliegen der Studie besteht darin, psychologische Gründe für die niedrigen Aktivitätslevel von CED-Patienten zu untersuchen. Neben den subjektiven kognitiven Repräsentationen der Betroffenen wird erfragt, welche Lebensstil-Empfehlungen Ärztinnen und Ärzte CED-Patienten geben und hier insbesondere, inwiefern kA empfohlen wird. Die Ergebnisse können zur Entwicklung von spezifischen Interventionen benutzt werden, mit denen Barrieren kA bei Patienten gezielt adressiert und überwunden werden können.

Methode: Das Studiendesign entspricht einer querschnittlichen Fragebogenerhebung. Datenerhebung ist von April bis Juni 2021, die Ergebnisse sollen auf dem Kongress präsentiert werden.

Als Basis der Patientenbefragung dient der standardisierte Fragebogen „Fragebogen zur Erfassung der Bewegungsbezogenen Gesundheitskompetenz“ (Carl et al., 2020). Ergänzend hierzu werden CED-spezifische Fragen gestellt. Diese beziehen sich auf individuelle Strategien und Maßnahmen, die im Rahmen einer CED-Erkrankung von den Betroffenen ausgeführt werden, sowie Einstellungen zu kA.

Die Studienteilnehmer werden über die Deutsche Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung (DCCV e.V.) sowie das Klinikum Leverkusen generiert. Eine Studienpopulation von N=400 Patienten wird angestrebt.

Eingeschlossen werden Patienten, die mindestens 18 Jahre alt sind und eine diagnostizierte Colitis ulcerosa (ICD-10 K51) oder einen Morbus Crohn (ICD-10 K50) haben. Das Nichtvorhandsein der Einschlusskriterien stellt die einzigen Ausschlusskriterien. Dies erscheint mit Blick auf die unterschiedlichen Verläufe der Erkrankungen sowie die multiplen externen und internen Faktoren, welche die Krankheitsverarbeitung und Inanspruchnahme adjuvanter Therapieansätze beeinflussen, sinnvoll.