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20. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

06. - 08.10.2021, digital

Bewegungsförderung für ältere Menschen im Setting Kommune – Unterstützung des Strukturaufbaus durch den „Impulsgeber Bewegungsförderung“

Meeting Abstract

  • Annalena Bußkamp - Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Köln, Deutschland
  • Claudia Vonstein - Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Köln, Deutschland
  • Annette Bornhäuser - Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Köln, Deutschland

20. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). sine loco [digital], 06.-08.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21dkvf037

doi: 10.3205/21dkvf037, urn:nbn:de:0183-21dkvf0370

Published: September 27, 2021

© 2021 Bußkamp et al.
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Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: In Deutschland haben Kommunen kraft ihres Selbstverwaltungsrechtes, ihrer Daseinsvorsorge und in ihrer Funktion als Dachsetting eine steuernde Rolle, und wichtige politische Gestaltungskompetenz für die (Weiter-)Entwicklung gesundheits- und bewegungsförderlicher Verhältnisse. Der Auf- und Ausbau gesundheitsförderlicher Strukturen wird durch mangelnde personelle, zeitliche und finanzielle Ressourcen jedoch häufig erschwert, sodass eine Unterstützung durch die Bundesebene hilfreich sein kann. Es besteht bei kommunalen Akteurinnen und Akteuren zum Teil ein Defizit an fachspezifischen Qualifikationen zur Umsetzung von komplexen Interventionen. Vorliegende Untersuchungen zeigen, dass Entscheidungen in der Praxis meist auf persönlichen Erfahrungen im direkten Umfeld bzw. auf Standardabläufen basieren, die häufig nicht im Einklang mit wissenschaftlichen Erkenntnissen der Prävention und Gesundheitsförderung und einer evidenzinformierten Entscheidungsfindung stehen. Es fehlen zuverlässige Wirksamkeitsnachweise für Maßnahmen der kommunalen Gesundheitsförderung und entsprechend validierte Maßnahmen und Instrumente.

Fragestellung und Zielsetzung: Eine der Ausgangsfragestellungen des Programms „Älter werden in Balance“ sind förderliche und hemmende Bedingungen für den Strukturaufbau kommunaler Bewegungsförderung sowie der Wissenstransfer zwischen Wissenschaft, Praxis und Politik. Ein Teilprojekt des Programms fokussiert darauf, wie die Kompetenzen kommunaler Akteurinnen und Akteure gestärkt werden können, die mit der Bewegungs-förderung älterer Menschen befasst sind. Ziel ist die Entwicklung, Implementierung sowie Evaluation eines Instruments, das kommunaler Akteure und Akteurinnen der Bewegungs-förderung auf der Basis wissenschaftlicher Evidenz in Ihrem Tun unterstützt. Im Rahmen des Vortrags wird ein Prototyp des Instruments vorgestellt.

Methode: Auf Basis von Bedarfserhebungen mit kommunalen Akteurinnen und Akteuren und Expertenworkshops wurde der „Impulsgeber Bewegungsförderung“ von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung entwickelt. Dieser ist eine webbasierte Planungshilfe, die verschiedene Unterstützungsleistungen für kommunale Akteurinnen und Akteure enthält und entlang des idealtypischen Prozesses zur Entwicklung einer bewegungs- und gesundheitsförderlichen Lebenswelt der Weltgesundheitsorganisation strukturiert ist. Für jede Phase des idealtypischen Prozesses sind Informationsmaterialien und Instrumente enthalten, auf die Akteurinnen und Akteure je nach Stand des Projektes flexibel zugreifen können. Die Instrumente und Materialien wurden unter Einbezug von Modellregionen sowie einschlägigen Expertinnen und Experten qualitätsgesichert erstellt und zielgruppen- und praxisgerecht aufbereitet. In einer Nutzertestung wurden mithilfe von qualitativen Interviews die Nutzerführung, Anwendbarkeit und Bedarfsorientierung erprobt. Auf Basis der Rückmeldungen wird der „Impulsgeber Bewegungsförderung“ derzeit finalisiert, pilotiert und kann implementiert werden.