gms | German Medical Science

20. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

06. - 08.10.2021, digital

Aufbau einer IT-Struktur für das hausärztliche Forschungspraxennetz NRW (HAFO.NRW): Konzeption und Charakteristika

Meeting Abstract

  • Arezoo Bozorgmehr - Institut für Hausarztmedizin Bonn, Universität Bonn, Bonn, Deutschland
  • Anna-Liesa Filbert - Institut für Hausarztmedizin Bonn, Universität Bonn, Bonn, Deutschland
  • Volker Lowitsch - Healthcare IT-Solutions GmbH, Aachen, Deutschland
  • Nicolas Jezuita - Healthcare IT-Solutions GmbH, Aachen, Deutschland
  • Dimitri Buchner - Healthcare IT-Solutions GmbH, Aachen, Deutschland
  • Christiane Stieber - Institut für Hausarztmedizin Bonn, Universität Bonn, Bonn, Deutschland
  • Lion Lehmann - Schwerpunkt Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Köln, Köln, Deutschland
  • Brigitta Weltermann - Institut für Hausarztmedizin Bonn, Universität Bonn, Bonn, Deutschland

20. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). sine loco [digital], 06.-08.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21dkvf019

doi: 10.3205/21dkvf019, urn:nbn:de:0183-21dkvf0198

Published: September 27, 2021

© 2021 Bozorgmehr et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund und Stand internationaler Forschung: Im Gegensatz zu Ländern wie Dänemark, Schweden, den Niederlanden und England ist Forschung in der deutschen Primärversorgung mit heterogenen Patientenpopulationen kaum etabliert. Im Kontext des BMBF-geförderten Programms „Aufbau einer nachhaltigen Netzwerkstruktur für Forschungspraxen zur Stärkung der Allgemeinmedizin“ wird das hausärztliche Forschungspraxennetz NRW (HAFO.NRW) aufgebaut. Dieses dient zur Durchführung von klinisch-epidemiologischen Studien in Hausarztpraxen. Der Aufbau geht mit der Einrichtung einer IT-gestützten Kommunikationsstruktur einher, die konzeptionell so angelegt ist, dass eine Kommunikation nicht nur mit 520 Hausarztpraxen und acht universitären Einrichtungen für Allgemeinmedizin aus NRW, sondern auch anderen Leistungserbringern sektorenübergreifend möglich ist.

Fragestellung und Zielsetzung: Hier beschreiben wir das Konzept und wesentliche Charakteristika der IT-Kommunikationsstruktur von HAFO.NRW.

Methode: Als zentrale Komponente für die Datensammlung und den Datenaustausch wird ein FallAkte Plus-Konzept als EPR/ECR Lösung implementiert. Diese basiert auf den IHE-konformen Spezifikationen der Elektronischen FallAkte EFA 2.0, die von dem herstellerunabhängigen Verein „Elektronische FallAkte e.V.“ in enger Abstimmung mit Leistungserbringern entwickelt wird.

Wichtige Charakteristika der IT-Lösung für HAFO.NRW sind:

  • Datentransfer von Hausarztpraxen zum zentralen Server: Die Anbindung der beteiligten 520 Hausarztpraxen erfolgt über die Telematikinfrastruktur bzw. gesicherte VPN-Tunnel.
  • Datenaustausch mit Leitungserbringern unter Nutzung von international akzeptierten Schnittstellenformaten: Durch die Registrierung der FallAkte Plus als Mehrwertanwendung für die Telematikinfrastruktur ist ein Datenaustausch, auch z.B. mit Krankenhäuser über HL7- oder IHE-Schnittstellen möglich.
  • Zentrales Daten-Repository für anonyme und pseudonymisierte Datenauswertungen: Das Herz der Forschungsdatenbank ist ein zentrales Repository, in dem Daten zusammengeführt werden. Dieses Repository wird ein einheitliches Datenmodell enthalten und mit IHE-konformen Daten aus verschiedenen Quellen gefüllt werden.
  • Datennutzung durch beteiligte wissenschaftliche Institutionen: Eine Data Integration Engine und Transferstelle werden eingerichtet, die unter Berücksichtigung festgelegter Nutzungsregelung (Rollen-Rechte-Konzepte) die Auswertung von Daten an den beteiligten Instituten erlauben.
  • Datenschutz und Datensicherheit: Für das Datenhosting bei der HITS und die IT-Strukturen zur Übermittlung von Daten liegt ein umfassendes Datenschutzkonzept vor, das mit den Datenschutzbeauftragten der beteiligten Institutionen abgestimmt ist.

Literatur

1.
Binienda J, Neale AV, Wallace LS. Future Directions for Practice-Based Research Networks (PBRNs): A CERA Survey. J Am Board Fam Med. 2018 Nov-Dec;31(6):917-23. DOI: 10.3122/jabfm.2018.06.180069 External link
2.
Sullivan F, Hinds A, Pitkethly M, Treweek S, Wilson P, Wyke S. Primary care research network progress in Scotland. Eur J Gen Pract. 2014 Dec;20(4):337-42. DOI: 10.3109/13814788.2013.879116 External link