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Darstellung der Versorgungsqualität in der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung – Entwicklung, Pilotierung und Implementierung eines Verfahrens
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Published: | September 25, 2020 |
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Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Zur umfassenden Darstellung der Versorgungsqualität in der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) fehlte ein Verfahren, welches die Ergebnisqualität und die Perspektive von Patientinnen und Patienten sowie deren Nahestehenden berücksichtigt. Das Forschungsprojekt wurde gefördert durch den Innovationsfonds (Versorgungsforschung) des Gemeinsamen Bundesausschusses (FKZ: 01VSF16006).
Zielsetzung: Es wurde ein Verfahren entwickelt, welches die Versorgungsqualität in der SAPV darstellbar macht. Dieses wurde pilotiert und mit begleitender Evaluation implementiert (Arbeitspaket 1).
Methode: Die Studie folgt einem sequentiellen Mixed-Methods-Design. Mittels qualitativer Methoden wurde erforscht, was eine gelungene SAPV ausmacht. Hierfür wurden teilnehmende Beobachtungen in SAPV-Teams (n=5), leitfadengestützte Interviews mit Erkrankten, Nahestehenden und Hinterbliebenen (n=28) sowie SAPV-Mitarbeitenden und weiteren beteiligten Leistungserbringern (n=30) durchgeführt. In Fokusgruppen (n=3) diskutierten SAPV-Mitarbeitende. Die Auswertung erfolgte nach Prinzipien der Grounded Theory, die Ergebnisse wurden kommunikativ validiert. Auf Basis der identifizierten zentralen Themen und einer Literaturübersicht wurde ein Verfahren zur Darstellung der Versorgungsqualität entwickelt. Dieses Verfahren wurde in SAPV-Teams (n=5) pilotiert, angepasst und in allen hessischen SAPV-Teams implementiert. Die begleitende Evaluation erfolgte durch kognitive Interviews mit Erkrankten, Nahestehenden und Hinterbliebenen (n=24), Fokusgruppen (n=5) mit SAPV-Mitarbeitenden, zwei Befragungen von SAPV-Mitarbeitenden (n=115 und n=76) und Einzelfallevaluationen (n=128) durch geschulte SAPV-Mitarbeitende. Die Auswertung der Begleitevaluation erfolgte themenzentriert.
Ergebnisse: Das Verfahren zur Darstellung der Versorgungsqualität beinhaltet einen Kerndatensatz, welcher in jedem Versorgungsfall angewandt wird. Ergänzt wird dies um regelmäßige Befragungen von Patienten, Nahestehenden sowie Hinterbliebenen. In das Verfahren sind Patient-reported Outcome Measurements integriert. Der Einbezug von Betroffenen und SAPV-Mitarbeitenden in die Verfahrensentwicklung erwies sich für eine nachhaltige Implementierung als sinnvoll.
Diskussion: Die regelhafte Anwendung von Patient-reported Outcome Measurements ermöglicht einzelfallbezogene Qualitätsaussagen aus Sicht der Betroffenen, welche der internen Qualitätssicherung dienen können. Die fallübergreifende Auswertung mittels aggregierter Daten ist ebenfalls möglich und kann neben der teaminternen Nutzung auch die Versorgungsqualität nach außen darlegen. Alle interpretativen Auswertungen benötigen Expertise in der SAPV.
Praktische Implikationen: Die systematische Anwendung des Verfahrens kann Verbesserungspotentiale aufzeigen und die Versorgungsqualität unmittelbar beeinflussen. Die Anwendung des Verfahrens ist auch in anderen Regionen denkbar, für die Implementierung bedarf es entsprechender Ressourcen.
Förderung: Innovationsfonds (Versorgungsforschung) des Gemeinsamen Bundesausschusses (FKZ: 01VSF16006).