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Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Telemedizinische Anwendungen in der Medizin werden als ein Instrument zur Sicherstellung und Optimierung der Versorgung gesehen. Bei der erfolgreichen Implementierung telemedizinischer Anwendungen kommt der Akzeptanz digitaler Lösungen neben den strukturellen Rahmenbedingungen eine wichtige Bedeutung zu [1]. Vor diesem Hintergrund erfolgte im Rahmen des Innovationsfonds-Projektes „TELnet@NRW“ eine sektorübergreifende Akzeptanzerhebung bei den teilnehmenden Ärzten und Patienten.

Methode oder Hypothese: Für die Erhebung der Akzeptanz bei den teilnehmenden Ärzten wurde ein eigener quantitativer Fragebogen mit rund 70 Items entwickelt. Dieser operationalisiert validierte Modelle, u.a. die „Unified Theory of Technology Acceptance (UTAUT 2.0) [2][2]. Der Fragebogen für die Patienten enthielt 11 Items und wurde auf Grundlage der Befragung des Vorgängerprojekts „TIM – Telematik in der Intensivmedizin“ entwickelt [3]. Die einmalige, anonymisierte Befragung der Ärzte erfolgte über einen Online-Fragebogen, die der Patienten papierbasiert. Mittels deskriptiver Analysen erfolgte die Auswertung.

Ergebnisse: Insgesamt liegen seitens der Ärzte 126 Bögen vor, die Patienten füllten insgesamt über 1800 Fragebögen aus. Die ersten Auswertungen zeigen, dass Patienten vor allem die zusätzliche Sicherheit durch Telemedizin schätzen. Die Ärzte sind mehrheitlich der Ansicht, dass Telemedizin zu einer besseren leitliniengerechten Behandlung beiträgt, die ärztliche Entscheidungsfreiheit aber gewahrt bleibt. Auch die Bewertung der Implementierung der Telemedizin in diesem Projekt wurde evaluiert. Aufgrund der erst kürzlich abgeschlossenen Studienphase befinden sich die Daten noch in Auswertung. Detaillierte Evaluationsergebnisse werden bis zum DKVF 2020 vorliegen.

Diskussion: Es handelt sich um eine sehr umfangreiche Befragung zur Wahrnehmung der Telemedizin bei Ärzten und Patienten, die eine insgesamt positive Einstellung der Befragungsteilnehmer deutlich macht. Die Ergebnisse ermöglichen es weiterhin, Handlungsempfehlungen zur Steigerung der Akzeptanz abzuleiten.

Praktische Implikationen: Die Befragung hat deutlich gemacht, dass Technologieakzeptanz ein durchaus kritischer Faktor für die flächendeckende Implementierung von Telemedizin ist. Daher ist es empfehlenswert, bereits bei der Implementierung akzeptanzförderliche Maßnahmen zu beachten und eine begleitende Akzeptanzuntersuchung zu forcieren.

Förderung: Innovationsfonds zur Förderung von Neuen Versorgungsformen, Fördernummer 01NVF16010.