Article
Die Versorgung von Menschen mit Psoriasis im höheren Lebensalter vor und nach Eintritt in ein Pflegeheim
Search Medline for
Authors
Published: | September 25, 2020 |
---|
Outline
Text
Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Hauterkrankungen wie beispielsweise Psoriasis, sind für die Betroffenen äußerst belastende, die Lebensqualität nachhaltig beeinträchtigende Erkrankungen. Psoriasis ist gekennzeichnet durch einen regelhaft chronischen Verlauf sowie signifikant häufiger auftretende Komorbidität. Die hohe Versorgungsrelevanz steht im Kontrast zur aktuellen, spärlichen Literaturlage der komplexen Versorgungssituation von Menschen mit Psoriasis im Pflegeheim, welche gekennzeichnet ist durch eine häufig auftretende Multimorbidität und Polypharmazie. National wie auch international gibt es kaum Informationen zur Versorgung von Menschen mit Psoriasis im Setting Pflegeheim und wie diese durch den Eintritt in ein Pflegeheim beeinflusst wird.
Fragestellung und Zielsetzung: Das vorliegende Projekt hat zum Ziel, Informationen darüber zu gewinnen, wie Menschen mit Psoriasis im höheren Lebensalter im Pflegeheim versorgt werden und inwieweit sich die Versorgung durch den Heimeintritt ändert. Dies wird in zwei Projektschritten erarbeitet. Auf Grundlage von Routinedaten der DAK-Gesundheit erfolgt eine Zustandsbeschreibung der Versorgungssituation (Projektteil 1). Die Forschungsfragen werden im Periodenvergleich im Jahr vor vs. nach Heimeintritt untersucht. Die Versorgung mit psoriasisrelevanten Arzneimitteln und die Ausgestaltung der fachärztlichen Versorgung stehen im Fokus. Durch den qualitativen Forschungsansatz soll die Versorgung aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet werden und Empfehlungen für eine zukunftsfähige Versorgung abgeleitet werden (Projektteil 2).
Methode oder Hypothese: Explorativer Mixed-Methods-Ansatz: Zunächst werden die Routinedaten einer repräsentativen Stichprobe der DAK-Gesundheit analysiert. Die Versorgung älterer Pflegeheimbewohner, die prävalent an einer Psoriasis erkrankt sind und neu in ein Pflegeheim aufgenommen worden sind, wird im Jahr vor vs. nach Heimeintritt analysiert. Neben einer Deskription der Ergebnisse sollen in multivariaten Analyseverfahren Prädiktoren ermittelt werden, die den Unterschied der Versorgung vor und nach Heimeintritt aufzeigen. Im zweiten Studienteil werden Interviews sowie eine Fokusgruppe mit Hausärzten, Dermatologen, Pflegedienstleitern, Pflegekräften und Angehörigen ersten Grades durchgeführt. Die inhaltsanalytische Auswertung erfolgt kategoriengeleitet und softwaregestützt.
Ergebnisse: Das Projekt befindet sich noch in der Anfangsphase. Zurzeit erfolgt die Analyse der Routinedaten. Es konnten rund 720 Pflegeheimbewohner, die prävalent an einer Psoriasis erkrankt sind, in die Untersuchung mit einbezogen und ein Jahr vor bzw. nach Heimeintritt beobachtet und analysiert werden.
Diskussion: Die Ergebnisse der Routinedatenanalyse werden im qualitativen Forschungsteil mit den benannten Akteuren kritisch diskutiert und eingeordnet.
Praktische Implikationen: Das Projekt liefert zunächst die Grundlage zur Beschreibung der Versorgungssituation. Hindernisse einer adäquaten Versorgung sollen benannt und Handlungsempfehlungen gemeinsam erarbeitet werden. Diese sollen dann auch auf andere dermatologische Krankheitsbilder übertragbar sein.