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19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

30.09. - 01.10.2020, digital

PsoBest: Aktueller Stand und Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung durch das deutsche Psoriasisregister

Meeting Abstract

  • Laura Kühl - Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
  • C. Sorbe - Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
  • Ursula Schade - Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
  • Lisa Griese - Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
  • Kristian Reich - SCIderm Research Institute, Dermatologikum Berlin
  • Wolf-Henning Boehnke - Abteilung für Dermatologie und Venerologie, Universitätsklinikum Genf
  • Alexander Enk - Hautklinik, Universitätsklinikum Heidelberg
  • Ulrich Mrowietz - Klinik für Dermatologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
  • Petra Staubach-Renz - Hautklinik Mainz
  • Klaus Strömer - Dermatologische Praxis, Mönchengladbach
  • Ralph von Kiedrowski - Dermatologische Praxis, Selters
  • Matthias Augustin - Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
  • Diamant Thaci - Exzellenzzentrum Entzündungsmedizin, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein

19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). sine loco [digital], 30.09.-01.10.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20dkvf064

doi: 10.3205/20dkvf064, urn:nbn:de:0183-20dkvf0645

Published: September 25, 2020

© 2020 Kühl et al.
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Text

Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Patientenregister sind systematische, prospektive und protokollartige Kollektionen von Patientendaten.

Fragestellung und Zielsetzung: Das nicht-interventionelle deutsche Psoriasisregister (PsoBest) hat das Ziel, langfristige Erkenntnisse über die Sicherheit und Wirksamkeit systemischer Antipsoriatika in der Routineversorgung zu gewinnen.

Methode oder Hypothese: Das PsoBest-Register beobachtet erwachsene Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis. Die Patienten werden zu Beginn einer naiven systemischen Behandlung registriert und 15 Jahre lang in der Routineversorgung beobachtet. Die Datenerhebung erfolgt über standardisierte Fallberichtsformulare in dermatologischen Praxen und Kliniken. In PsoBest werden klinische Parameter (z.B. der Psoriasis Area Severity Index (PASI)) Ergebnisse der Patientenberichte (z.B. der Dermatologische Lebensqualitäts-Index (DLQI)) und medikamentenspezifische Behandlungsdaten dokumentiert. Daten zur Arzneimittelsicherheit werden durch Berichte über schwerwiegende (SAE) und nicht schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (AE) innerhalb des Registers erfasst.

Ergebnisse: Bis April 2020 haben sich bundesweit 1.020 Zentren registrieren lassen, hiervon 75 ambulante Kliniken (7,4%) und 945 (92,6%) dermatologische Praxen. Es wurden bisher über 12.500 Patienten an das Register gemeldet.

Mit dem Datenstand vom 30.06.2019 lagen Daten von 8.352 Patienten qualitätsgesichert vor. Die Patienten waren überwiegend männlich (58,4?%) mit einem Durchschnittsalter von 47,7 Jahren. Sie litten durchschnittlich seit 17,5?Jahren an Psoriasis. Dabei wiesen 29,5?% der Patienten eine Gelenkbeteiligung auf und 48,4?% eine Nagelpsoriasis. Der mittlere PASI lag bei 14,9 und der mittlere DLQI bei 11,6. Dies lässt die deutliche Krankheitslast und Einschränkung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität der Patienten erkennen.

Bei der Aufnahme in das Register wurden alle in Deutschland zugelassenen antipsoriatischen Therapien (Abatacept, Adalimumab, Brodalumab, Certolizumab, Efalizumab, Etanercept, Golimumab, Guselkumab, Infliximab, Ixekizumab, Risankizumab, Secukinumab, Tildrakizumab, Ustekinumab, Apremilast, Ciclosporin, Fumarsäureester, Methotrexat, Retinoide, systemische PUVA und Tofacitinib) beobachtet. Da die Beobachtung des Patienten unabhängig vom weiteren Behandlungsverlauf ist und ein Wechsel zu anderen Medikamenten möglich ist, wurde eine große Anzahl von Patientenjahren (PJ) im Register beobachtet. Insgesamt liegen Daten zu 6.937 PJ bei Biologika-, 8.473 PJ bei Nicht-Biologika- und 32 PJ bei Biosimilar-Therapie vor.

Diskussion: PsoBest hat sich zum größten Register in der deutschen Dermatologie entwickelt.

Praktische Implikationen: Es ist bezüglich der Sicherheit, Wirksamkeit, Patientennutzen und Gesundheitsroutine in der Versorgungsforschung unerlässlich geworden.