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18. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

09. - 11.10.2019, Berlin

Qualitätsindikatoren in der stationären psychatrisch-psychotherapeutischen Versorgung – Methoden und Ergebnisse

Meeting Abstract

  • Isabell Lehmann - LVR-Klinik Köln, LVR-Institut für Versorgungsforschung, Köln, Germany
  • Sandra Engemann - LVR-Klinik Köln, LVR-Institut für Versorgungsforschung, Köln, Germany
  • Jürgen Vrinssen - LVR-Klinik Köln, LVR-Institut für Versorgungsforschung, Köln, Germany
  • Jürgen Zielasek - LVR-Klinik Köln, LVR-Institut für Versorgungsforschung, Köln, Germany
  • Euphrosyne Gouzoulis-Mayfrank - LVR-Klinik Köln, LVR-Institut für Versorgungsforschung, Köln, Germany

18. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 09.-11.10.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19dkvf398

doi: 10.3205/19dkvf398, urn:nbn:de:0183-19dkvf3983

Published: October 2, 2019

© 2019 Lehmann et al.
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Text

Hintergrund: Die stationäre Qualitätssicherung ist in der psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgung weniger vorangeschritten als in der somatischen Versorgung. In einem psychiatrisch-psychotherapeutischen Klinikverbund mit einem Einzugsgebiet von 4,5 Millionen Menschen wurden darum Qualitätsindikatoren eingeführt mit dem Ziel der Darstellung und Optimierung der Versorgungsqualität und der Verbesserung der Patientenzufriedenheit.

Fragestellung: Wie können versorgungsrelevante Qualitätsindikatoren in die stationäre psychiatrisch-psychotherapeutische Praxis implementiert und systematisch ausgewertet werden? Welche Ergebnisse zeigen sich bei den Qualitätsindikatoren?

Methode: Die insgesamt 17 systematisch entwickelten Qualitätsindikatoren werden mittels verschiedener Methoden an einer zentralen Stelle ausgewertet. Zehn Indikatoren werden auf der Basis von Routinedaten ermittelt und sechs weitere über zusätzliche Abfragen bei den Kliniken. Ein weiterer Qualitätsindikator zur Patientenzufriedenheit wird im Laufe des Jahres 2019 implementiert und die Erhebungsmethode wird im Herbst 2019 feststehen.

Ergebnisse: Die Implementierung der Qualitätsindikatoren erfolgt in einem schrittweisen, multidisziplinären Prozess unter der Einbindung von Führungskräften, wissenschaftlichem Personal, Qualitätsmanagementbeauftragten, ärztlichem und psychologischem Personal, Medizin-Controllern und IT-Beauftragten. Anhand einzelner Qualitätsindikatoren-Beispiele wird die Erhebung der Qualitätsindikatoren im Klinikverbund dargestellt. Ergebnisse einzelner Qualitätsindikatoren für den Berichtszeitraum 2018 werden gezeigt und diskutiert.

Diskussion: Neben der eindeutigen Definition qualitätsrelevanter Indikatoren spielt die technische Umsetzung mit dem Ziel einer Nutzung von systematisch dokumentierten Routinedaten eine wichtige Rolle. Bei den Ergebnissen zeigen sich zwischen den Kliniken einerseits vergleichbare Ergebnisse, andererseits aber auch deutliche Unterschiede. Wichtig ist, dass nicht nur tatsächliche Unterschiede in der Qualität, sondern auch unterschiedliche Dokumentationsroutinen die Ergebnisse der Qualitätsindikatoren beeinflussen können. Eine sorgfältige Analyse und Interpretation der Ergebnisse ist darum notwendig.

Praktische Implikationen: Für die beteiligten Kliniken bietet sich die Möglichkeit, die eigene Versorgungsqualität anhand der Ergebnisse der Qualitätsindikatoren zu bestimmen sowie im zeitlichen Verlauf zu beobachten. Zudem können Vergleiche zwischen den Kliniken zur Verbesserung der eigenen Qualität führen. Die Ergebnisse von Qualitätsindikatoren bilden hierbei den Ausgangspunkt für weiterführende qualitätssichernde Maßnahmen.