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18. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

09. - 11.10.2019, Berlin

Methoden zur anonymisierten Verknüpfung klinischer Krebsregisterdaten mit Krankenkassendaten

Meeting Abstract

  • Richard Wurlitzer - Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V., -, Berlin, Germany
  • Olaf Schoffer - Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung (ZEGV), -, Dresden, Germany
  • Veronika Bierbaum - Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung (ZEGV), -, Dresden, Germany
  • Christian Forkert - Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung (ZEGV), -, Dresden, Germany
  • Michael Gerken - Tumorzentrum Regensburg, -, Regensburg, Germany
  • Patrick Dröge - WIdO – Wissenschaftliches Institut der AOK, -, Berlin, Germany
  • Andreas Klöss - WIdO – Wissenschaftliches Institut der AOK, -, Berlin, Germany
  • Christian Günster - WIdO – Wissenschaftliches Institut der AOK, -, Berlin, Germany
  • Jochen Schmitt - Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung (ZEGV), -, Dresden, Germany
  • Monika Klinkhammer-Schalke - Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren e.V., -, Berlin, Germany

18. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 09.-11.10.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19dkvf342

doi: 10.3205/19dkvf342, urn:nbn:de:0183-19dkvf3422

Published: October 2, 2019

© 2019 Wurlitzer et al.
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Text

Hintergrund: Tumorerkrankungen zählen zu den häufigsten Todesursachen in der Bundesrepublik Deutschland. Durch das In-Kraft-Treten des „Krebsfrüherkennungs- und -registergesetz“ (KFRG) am 09.04.2013 (teilweise auch eher) wurde der Grundstein für eine breitflächige Erfassung und Meldung klinischer Kranken- und Verlaufsdaten von an Krebs erkrankten Patienten gelegt. Durch Verwendung dieser Informationen, sowie mit Hilfe zusätzlicher Daten innerhalb interoperabler Kooperationsprojekte können medizinisch-relevante Fragestellungen mit dem Ziel einer besseren Patientenversorgung beantwortet werden.

Methodik: Im Rahmen des vom Innovationsfond geförderten Projektes „Wirksamkeit der Versorgung in onkologischen Zentren“ (WiZen) sollen Daten klinischer Krebsregister (Dresden, Erfurt, Regensburg, Berlin-Brandenburg) mit bundesweiten Krankenkassendaten von AOK-versicherten Patienten zusammengeführt und ausgewertet werden. Aufgrund datenschutzrechtlicher Vorgaben ist eine Verwendung von Daten im Klartextformat nicht möglich. Aus diesem Grund werden verschiedene Ansätze zur Etablierung eines deterministischen und probabilistischen Datenlinkages untersucht. Ziel des deterministischen Datenlinkages wird die eindeutige Verknüpfung von Informationen eines anonymen Patienten aus verschiedenen Informationsquellen sein. Grundlage des probabilistischen Datenlinkages bilden mehrere Linkage-Variablen (z.B. Alter, Geschlecht, Herkunft), die aufgrund ihrer Kombination eine möglichst eindeutige Verlinkung der Informationen eines Patienten aus verschiedenen Quellen ermöglicht. Vorgesehen ist die Automatisierung der jeweiligen Prozesse.

Ergebnisse: Bis zur Einreichung des Abstracts lagen die Daten zur Evaluation der entwickelten Methoden noch nicht vor. Nach der Datenlieferung durch die Krebsregister wird die Effizienz verschiedener Varianten des deterministischen und probabilistischen Datenlinkages dargestellt. Zu erwarten ist, dass aufgrund der teils heterogenen Datenstrukturen ein deterministisches Datenlinkage schwerer zu realisieren sein wird als ein probabilistisches, dieses andererseits aber auch eine aussagekräftigere Verlinkung ermöglicht.

Diskussion: Durch die Verwendung interoperabler Datenschnittstellen in der Medizin können die Stärken zweier verschiedener Datenbestände genutzt und zur Beantwortung medizinisch-relevanter Fragestellungen verwendet werden. Das im WiZen-Projekt entworfene Datenlinkage soll einen Beitrag zur Nutzung klinischer Krebsregisterdaten leisten. Hierbei müssen allerdings mögliche Fehlzuordnungen im Falle von probabilistischen Linkage-Methoden, sowie das Vorhandensein von teils kleinen Fallzahlen berücksichtigt werden.