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Diskrepanzen zwischen patienten-berichteten Zielkriterien und Instrumenten im Kontext der telemedizinischen Versorgung – ein systematischer Literaturreview
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Published: | October 12, 2018 |
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Hintergrund: Bei der Beurteilung der Wirksamkeit von telemedizinischen (TM) Versorgungsformen finden patienten-berichtete Outcomes (patient-reported outcomes, PRO‘s) neben klinischen Parametern zunehmend Berücksichtigung. In diesem Zusammenhang hat sich die gesundheitsbezogene Lebensqualität (HRQoL) als zentrales PRO etabliert. Die Befundlage zu der Frage, ob TM-Anwendungen zu einer Verbesserung von PRO’s im Allgemeinen und HRQoL im Speziellen beitragen, ist jedoch inkonsistent. Vorstudien unserer Arbeitsgruppe lassen vermuten, dass diese Inkonsistenzen im Bereich von TM-Anwendungen auch auf Diskrepanzen zwischen den Intentionen der Implementierung und deren entsprechender Evaluation zurückzuführen sein könnten. Demnach besteht die Hypothese, dass die eingesetzten PRO-Instrumente nicht immer hinreichend die zentralen patientenberichteten Aspekte der eigentlich intendierten Ergebnisse von TM-Anwendungen abbilden.
Fragestellung: Ziel dieser Studie ist (a) die Zusammenstellung von PRO-Zielkriterien, auf deren Verbesserung der Einsatz der jeweiligen TM-Anwendungen abzielen soll; (b) die Identifikation von PRO-Instrumenten, die innerhalb dieser Wirksamkeitsstudien zur Erfassung dieser Zielkriterien eingesetzt werden; (c) die Ermittlung von potentiellen Diskrepanzen zwischen den definierten Outcome-Kriterien und den durch die jeweiligen PRO-Instrumente tatsächlich erfassten patientenberichteten Aspekte.
Methode: Es wurde ein systematischer Literaturreview in den Datenbanken PubMed und EBSCOhost (PsycINFO, PSYNDEX) durchgeführt, ergänzend um manuelle Suche. Eingeschlossen wurden quantitative deutsch- und englischsprachige Studien zur Wirksamkeit von TM-Anwendungen, die (a) im Bereich von psychischen Störungen oder chronisch physischen Erkrankungen bei volljährigen Patient/inn/en im ambulanten Setting durchgeführt wurden und (b) zur Beurteilung der Effektivität der Behandlung sowohl klinische Parameter als auch PRO’s berichteten.
Ergebnisse: Die Ergebnisse werden auf dem DKVF 2018 vorgestellt. Dieses Projekt wird vom GBA-Innovationsfond Versorgungsforschung gefördert.
Diskussion: Im Falle der Identifizierung von entsprechenden Diskrepanzen zwischen definierten Outcome-Kriterien, die einen Indikator für den Erfolg einer Behandlung aus der Perspektive der Patient/inn/en darstellen, und den für deren Messung verwendeten Instrumenten, könnte dies als eine potentielle Quelle der Inkonsistenz bisheriger Forschungsergebnisse interpretiert werden.
Praktische Implikationen: Aus dem Vorliegen derartiger Diskrepanzen formuliert sich ein Bedarf nach der Entwicklung eines settingsensitiven Instruments zur Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität im Kontext von TM-Anwendungen, welches als eine versorgungsspezifische Ergänzung für bereits bestehende, standardisierte Instrumente zur Erfassung von PRO’s eingesetzt werden könnte.