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Studiendesign und erste Ergebnisse der Machbarkeitsstudie: Implementierung eines telemedizinischen Versorgungskonzeptes in die Rheumatologie im Land Brandenburg (TeleRheumaBB)
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Published: | October 12, 2018 |
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Einleitung: Das Land Brandenburg weist die Charakteristika eines überwiegend dünn besiedelten Flächenlandes auf, dessen Bevölkerungszahl kontinuierlich sinkt [1]. Parallel dazu steigt das Alter der Einwohner und der Ärzteschaft [2]. Konsequenzen für Patienten sind weite Fahrstrecken und lange Wartezeiten für fachärztliche Konsultationen [3]. Um eine adäquate medizinische Versorgung auch in Zukunft garantieren und planen zu können, ist Versorgungsforschung sowie die Konzeptionierung und Implementierung von innovativen Versorgungsformen notwendig. Dies ist auch im Bereich der rheumatischen Erkrankungen der Fall, deren Krankheitslast mit dem steigenden Alter der Bevölkerung zunimmt. Aktuell eröffnen telemedizinische Ansätze neue Möglichkeiten [4].
- Halten die in der rheumatologischen Versorgung im Land Brandenburg involvierten Akteure die Implementierung von telemedizinischen Ansätzen für sinnvoll?
- Besteht die Bereitschaft unter niedergelassenen Rheumatologen und Hausärzten telemedizinische Ansätze zu erproben?
- Wie sind telemedizinische Techniken und Webtools zu gestalten, damit sie in den Praxisalltag integriert und genutzt werden?
Methoden: Das Studiendesign von TeleRheumaBB bedient sich eines Mixed-Methods Ansatzes [5] und setzt sich aus den nachstehenden Komponenten zusammen:
AP I Leitfadeninterviews mit Ärzten und Stakeholdern in der ambulanten rheumatologischen Versorgung im Land Brandenburg
AP II Fragebogenerhebung: a) Fachärzte der rheumatologischen Versorgung im Land Brandenburg & b) Hausärzte in 3 Landkreisen mit niedriger Populationsdichte
AP III Fokusgruppen zur Entwicklung eines telemedizinischen Konzeptes in der Versorgung von rheumatischen Erkrankungen unter Einbezug von Hausärzten, Rheumatologen und Stakeholdern.
Ergebnisse: Zum aktuellen Forschungsstand kann auf Basis der Leitfadeninterviews gesagt werden, dass interviewte Ärzte und Stakeholder der rheumatologischen Versorgung im Land Brandenburg die Implementierung von telemedizinischen Ansätzen grundsätzlich begrüßen. Entscheidende Argumente für telemedizinische Anwendungen sind die Reduktion von Wartezeiten und Fahrtstrecken für Patienten, Zeitersparnisse und Arbeitserleichterung für Ärzte sowie die Reduktion der zeitlichen Differenz zwischen Auftreten von rheumatoiden Erkrankungen und ihrer Behandlung. Insbesondere der Einbezug des nicht-ärztlichen Praxispersonals zur Implementierung von Telemedizin wurde von niedergelassenen Rheumatologen angeregt.
Anmerkung: Die Studie befindet sich seit Januar 2018 in der Umsetzung. Beim DKVF 2018 werden die Ergebnisse der Arbeitspakete I und II vorgestellt.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der Leitfadeninterviews gilt es im Sinne des Mixed-Methods Ansatzes anhand von quantitativen Daten zu prüfen (AP II). Die konkrete Entwicklung von telemedizinischen Ansätzen erfolgt im Rahmen der Fokusgruppen (AP III).
Literatur
- 1.
- Büchner C, Franzke J. Das Land Brandenburg – Kleine politische Landeskunde. Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung, Hrsg. Potsdam; 2009.
- 2.
- Rey M. In Brandenburg sind Ärzte älter als anderswo. Märkische Allgemeine Zeitung. 2016 Nov 19.
- 3.
- Lassiwe B. Lange Wartezeiten und kaum Spezialisten für Rheumapatienten. Lausitzer Rundschau. 2013 Okt 17.
- 4.
- Piga M, Cangemi I, Mathieu A, Cauli A. Telemedicine for patients with rheumatic diseases: Systematic review and proposal for research agenda. Semin Arthritis Rheum. 2017 08;47(1):121-128. DOI: 10.1016/j.semarthrit.2017.03.014
- 5.
- Curry L, Nunez-Smith M. Mixed Methods in Health Sciences Research: A Practical Primer. Thousand Oaks, CA: Sage Publications; 2014.