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Die Spreu vom Weizen trennen? – Qualitätskriterien für internetbasierte Interventionen in der Prävention und Behandlung von psychischen Störungen
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Published: | October 12, 2018 |
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Zahlreiche Studien belegen die Wirksamkeit von internetbasierten Interventionen zur Prävention und Behandlung psychischer Störungen. Internetbasierte Interventionen haben auch international bereits Eingang in Leitlinien gefunden und sind in anderen Ländern bereits Teil der regulären klinischen Versorgung. Dennoch gibt es neben evidenzbasierten Interventionen zahlreiche Interventionen, die kaum oder nichtwissenschaftlich untersucht sind. Einige Interventionen entbehren jeder theoretischen Grundlage. Deshalb stehen Betroffene und ihre Behandler vor der Herausforderung wirksame und sichere Interventionen zu identifizieren. Deshalb erscheint es dringend notwendig, Qualitätskriterien zu entwickeln. Auf der Grundlage des MAST-Modells (model for assessment of telemedicine applications) entwickelte und adaptierte eine gemeinsame Task-Force der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGP) und der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) solche Qualitätskriterien im Hinblick auf internetbasierte Intervention zur Reduktion von Belastung durch psychische Beschwerden. Im Mittelpunkt der Qualitätskriterien stehen dabei Sicherheit, die therapeutische Qualität, die Wirksamkeit und die Transparenz bezüglich zentraler Informationen. Die vorgelegten Qualitätskriterien dienen Betroffenen und Behandlern bei der Auswahl von sicheren und wirksamen Interventionen und können auch dazu beitragen, dass internetbasierte Interventionen umfassendere Implementierung finden.