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17. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

10. - 12.10.2018, Berlin

Methodische Herausforderungen gesundheitsökonomischer Evaluationen von Angeboten zur Gesundheitsförderung und Prävention – ein Overview systematischer Übersichtsarbeiten"

Meeting Abstract

  • Yana Seleznova - Uniklinik Köln, Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie, Köln
  • Stephanie Stock - Uniklinik Köln, Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie, Köln
  • Adrienne Alayli - Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Abteilung 5 Unterstützung der Krankenkassen bei Leistungen zur Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten, Köln
  • Dirk Müller - Uniklinik Köln, Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie, Köln

17. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 10.-12.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18dkvf067

doi: 10.3205/18dkvf067, urn:nbn:de:0183-18dkvf0677

Published: October 12, 2018

© 2018 Seleznova et al.
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Text

Hintergrund: Gesundheitsökonomische Analysen von Angeboten zur Gesundheitsförderung und Prävention unterliegen spezifischen methodischen Herausforderungen. Zur adäquaten Bewertung von Gesundheitsförderungs- und Präventionsmaßnahmen wurden daher etablierte gesundheitsökonomische Methoden angepasst.

Fragestellung: Ziel der Analyse war es, methodische Probleme gesundheitsökonomischer Evaluationen der Gesundheitsförderung und Prävention für verschiedene Indikationen/Interventionen zusammenzufassen und Handlungsempfehlungen abzuleiten.

Methoden: Mittels eines Overviews wurden systematische Reviews gesundheitsökonomischer Evaluationen im Bereich Gesundheitsförderung und Prävention untersucht. Eingeschlossen wurden Analysen, die die Kosten-Effektivität von Interventionen zur Gesundheitsförderung und Prävention evaluierten und dabei explizit methodische Probleme dieser Studien adressierten. Die Datenextraktion erfolgte anhand folgender Kriterien:

1.
Art des Studiendesigns,
2.
verwendete Endpunkte,
3.
in die Analyse einbezogene Kosten sowie
4.
Berücksichtigung von Aspekten der Fairness.

Aufbauend auf den Ergebnissen wurden für jedes Kriterium literaturbasierte Empfehlungen für künftige Analysen generiert.

Ergebnisse: Fünf systematische Übersichtsarbeiten (inkl. 2085 Analysen) wurden in die Evidenzsynthese eingeschlossen. In allen vorab definierten Dimensionen wurden methodische Defizite identifiziert, die die Aussagekraft gesundheitsökonomischer Studienergebnisse limitierten. Hierzu gehörten eine inadäquate Befolgung gesundheitsökonomischer Berichtstandards, inkonsistente Modellkonzeptionen, eine hohe Variabilität verwendeter Endpunkte, eine unvollständige und/oder unklare Einbeziehung relevanter Kosten sowie die nur in Ausnahmen erfolgende Berücksichtigung von Aspekten der Fairness.

Diskussion: Gesundheitsökonomische Analysen von Angeboten zur Gesundheitsförderung und Prävention unterliegen spezifischen methodischen Problemen, weisen darüber hinaus aber auch Schwächen in Bereichen auf, die nicht der Komplexität der Zielintervention zuzuschreiben sind.

Praktische Implikationen: Für künftige Analysen sind sowohl eine Einhaltung etablierter Methoden zur Durchführung gesundheitsökonomischer Evaluationen (Modellierung) sowie deren Weiterentwicklung/Anpassung erforderlich. Eine Orientierung für Durchführende und methodische Ebene/Entscheider bieten die formulierten Empfehlungen.