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16. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

4. - 6. Oktober 2017, Berlin

Patientensicherheit messen: Erste Ergebnisse zur Anwendung des Global Trigger Tools

Meeting Abstract

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  • Mareen Brösterhaus - Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Germany
  • Antje Hammer - Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Germany
  • Tanja Manser - Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Germany

16. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 04.-06.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocP171

doi: 10.3205/17dkvf362, urn:nbn:de:0183-17dkvf3627

Published: September 26, 2017

© 2017 Brösterhaus et al.
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Hintergrund: Mit der Veröffentlichung des Krankenhausreports 2014 in Deutschland wurde wiederholt eine Debatte zur Patientensicherheit in Krankenhäusern ausgelöst. Diskutiert wurde unter anderem, dass das Ausmaß vermeidbarer unerwünschter Ereignisse aufgrund fehlender Daten nicht belegt werden kann. International wurden bereits Instrumente zur Identifizierung von vermeidbar unerwünschten Ereignissen eingesetzt. Das Global Trigger Tool (GTT) ist ein aktives – vom Krankenhaus selbständig nutzbares – Messinstrument, welches auf Grundlage sogenannter „Trigger“ (Warnsignale) valide Hinweise auf Patientenschäden geben kann. Während das Tool in den USA bereits sehr verbreitet verwendet wird, ist es in Deutschland bisher nur vereinzelt eingesetzt worden. Die Testung des Global Trigger Tools hinsichtlich der Anwendbarkeit und Nutzung im klinischen Alltag in Deutschland ist Bestandteil der Pilotstudie Safe Culture.

Fragestellung: Wie kann die Anwendbarkeit des Global Trigger Tool bei der Datenerhebung und der Einsatz des Instrumentes zur Erfassung vermeidbar unerwünschter Ereignisse im klinischen Alltag bewertet werden?

Methode: Das GTT wird in einem quantitativen Studiendesign in drei (neuro-)chirurgischen Kliniken in NRW eingesetzt. Zur Erfassung von Patientenereignissen wurden 40 Patientenakten pro Krankenhaus mit dem GTT eingesehen. Die Akteneinsicht erfolgte durch ein krankenhausinternes Reviewer-Team. Die Anwendbarkeit und der Einsatz des Instrumentes werden mittels einer strukturierten Protokollierung (weekly reporting) erfasst.

Ergebnisse: Im Vortrag werden die ersten Ergebnisse der Pilotstudie zur Anwendbarkeit des GTT vorgestellt.

Diskussion: Die Ergebnisse, insbesondere die Erfahrungen mit dem Einsatz des GTT im klinischen Alltag, werden berichtet, kritisch reflektiert und hinsichtlich Ihrer Stärken und Schwächen diskutiert.

Praktische Implikationen: Die systematische und kontinuierliche Erfassung unerwünschter Ereignisse mit dem GTT erlaubt Krankenhäusern genauere Angaben zur Patientensicherheit und Ursachen unerwünschter Ereignisse zu identifizieren. Auf Basis der Ergebnisse dieser Pilotstudie wird ein Manual zum Einsatz des Global Trigger Tools im klinischen Alltag erstellt, das Krankenhäuser anleiten soll, dass Tool im klinischen Alltag selbstständig anzuwenden.