gms | German Medical Science

15. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

5. - 7. Oktober 2016, Berlin

Theoretische Fragen in der Versorgungsforschung aus Sicht des Projektträgers DLR

Meeting Abstract

  • Jochen Ziegelmann - Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR), Projektträger | Gesundheitsforschung, Bonn, Deutschland
  • Sunya-Lee Antoine - Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR), Projektträger | Gesundheitsforschung, Bonn, Deutschland
  • Annika Putz - Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR), Projektträger | Gesundheitsforschung, Bonn, Deutschland
  • Anne Lücke - Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR), Projektträger | Gesundheitsforschung, Bonn, Deutschland
  • Marie Siegle-Barth - Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR), Projektträger | Gesundheitsforschung, Bonn, Deutschland

15. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. Berlin, 05.-07.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV037

doi: 10.3205/16dkvf088, urn:nbn:de:0183-16dkvf0889

Published: September 28, 2016

© 2016 Ziegelmann et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

In den letzten Jahren haben sich die Anforderungen an die Versorgungsforschung deutlich ausgeweitet, was sich auch in den einzelnen Förderschwerpunkten und übergeordneten Förderstrategien verschiedener Förderer niederschlägt. Aus der Sicht des DLR Projektträgers werden in diesem Beitrag ausgewählte Anforderungen an Versorgungsforschung, wie beispielsweise wissenschaftliche Standards, partizipative Ansätze sowie die Notwendigkeit des Transfers von Forschungsergebnissen in die Versorgungspraxis aufgegriffen.

Wissenschaftliche Standards: Verschiedene Memoranden des Deutschen Netzwerks Versorgungsforschung (DNVF), aber auch Leitfäden von Fördermaßnahmen setzen wissenschaftliche Standards für Projekte der Versorgungsforschung. Um die Transferrelevanz der Projektergebnisse zu optimieren, ist darauf zu achten, dass Projekte bereits bei Antragstellung den nationalen und internationalen Stand der Forschung rezipieren, auf eine stärkere Theoriebasierung der angenommenen Wirkmechanismen achten und auf einschlägigen Pilotierungsarbeiten aufbauen.

Partizipative Ansätze: Forschungsförderer erachten die Einbindung gesellschaftlicher Akteure und Betroffener international und national zunehmend für sehr wichtig. Dies betrifft die Identifizierung von Forschungsbedarfen genauso wie die Konzeption von Studien insbesondere hinsichtlich patientenrelevanter Endpunkte, Datenerhebung, Rekrutierung und Umsetzung. Durch rechtzeitige Einbindung relevanter Akteure können zudem auch Projektrisiken, wie beispielsweise Rekrutierungsprobleme, oder mangelnde Praxisrelevanz von Projektergebnissen, minimiert werden.

Transferorientierung: Der Transfer in die Versorgungspraxis sollte möglichst umfassend angestrebt werden und hierzu gehören laut Stellungnahme der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) klinische Praxis, Politik, Verbände, Krankenkassen und Verwaltung. Inzwischen gibt es zwar ein breites Bewusstsein für die Notwendigkeit des Transfers, gleichzeitig bestehen aber nach wie vor zentrale Transferhemmnisse wie zum Beispiel fehlende Anreize und mangelndes Wissen um Transferstrategien.

Die Einhaltung wissenschaftlicher Standards, die Durchführung partizipativer Ansätze und die Transferorientierung sollen jedoch nicht als Arbeitspakete verstanden werden, die nacheinander abgearbeitet werden sollten, vielmehr sind dies zentrale Anliegen, die eng miteinander verzahnt bei der Entwicklung, Durchführung, Auswertung und Dissemination von Versorgungsforschungsprojekten von Relevanz sind.