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Niederschwellige Perspektiven: Bluttests, Biomarker, Kapsel
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Published: | September 28, 2016 |
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Die Koloskopie ist das Instrument mit der höchsten Sensitivität und Spezifität für Neubildungen des Kolons. Viele Menschen nehmen aber aus verschiedenen Gründen das Angebot einer Vorsorgekoloskopie nicht wahr. Gibt es sinnvolle Alternativen?
Viele Adenome und Karzinome bluten zumindest intermittierend. Der Nachweis von okkultem Blut im Stuhl kann daher auf das Vorliegen einer Kolonneoplasie hinweisen und wird zur Selektion von Patienten zur Koloskopie eingesetzt. Mit dem regelmäßig durchgeführten Guaiac-basierten Haemoccult-Test können Inzidenz und Mortalität gesenkt werden. Neue immunologische Stuhltests (fäkal immunochemische Tests), die das humane Hämoglobin nachweisen, haben eine höhere Sensitivität für Adenome und Karzinome. Sie werden in Kürze die Guaiac-basierten Tests ersetzen.
Molekulare Blut- und Stuhltests weisen genetische Veränderungen der Tumorzellen nach, die von den Tumoren kontinuierlich in den Stuhl und ins Blut freigesetzt werden. Trotz bereits vielversprechender Ergebnisse, kann ihr Einsatz in der Routine nicht empfohlen werden.
Die Kolonkapselendoskopie sowie die CT-Kolonographie sind visualisierende Verfahren, die mit guter Sensitivität Kolonneoplasien identifizieren können. Bei Nachweis eines relevanten Befundes muss wie bei positivem Stuhltest eine Koloskopie folgen. Beide Verfahren können für das Routinescreening nicht empfohlen werden. Sie haben ihren Stellenwert bei Personen, bei denen eine vollständige Koloskopie nicht möglich ist.
Bei Personen, die der Empfehlung zur Vorsorgekoloskopie nicht folgen wollen, kann als Alternative somit momentan als beste Alternative ein fäkal immunochemischer Test eingesetzt werden.