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14. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

7. - 9. Oktober 2015, Berlin

Systemische Belastungsfaktoren für Pflegekräfte im Krankenhaus

Meeting Abstract

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  • Jochen Berentzen - Universität Vechta, Psychologie und Pädagogik, Vechta, Deutschland
  • Peter Kaiser - Universität Vechta, Psychologie und Pädagogik, Vechta, Deutschland

14. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. Berlin, 07.-09.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP111

doi: 10.3205/15dkvf201, urn:nbn:de:0183-15dkvf2011

Published: September 22, 2015

© 2015 Berentzen et al.
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Hintergrund: Im Rahmen einer qualitativen Intensivstudie in 278 Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen haben wir untersucht, wie pflegerische Fach- und Führungskräfte Struktur-und Prozessqualität ihrer Einrichtungen beurteilen.

Fragestellung: Wie beurteilen pflegerische Fach und Führungskräfte Struktur- und Prozessqualität ihrer Arbeitsbedingungen?

Methode: Qualitative Intensivstudie mit Fach- und Führungskräften aus 278 Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen. Im Rahmen intensiver Coaching-und Supervisionsprozesse erstellten die Probanden umfangreiche Dossiers über Kommunikations- und Führungsstrukturen ihrer Einrichtungen, die Grundlage unserer Auswertungen waren.

Ergebnisse: Die Betroffenen beklagten strukturelle Probleme unterschiedlicher Organisationsebenen, mangelnde Führungsqualifikation ebenso wie ungenügende Rollenerfüllung von Führungskräften und Kommunikation innerhalb und zwischen Abteilungen und Berufsgruppen. Dabei zeigt sich, wie die Krise des Krankenhauswesens, Systempathologien in den einzelnen Trägerorganisationen, ihren Kliniken und deren Subsystemen bis hin zu psychischen und familialen Störungen der Rollenträger in den Einrichtungen auf maligne Weise ineinandergreifen.

Diskussion: Probanden und Einrichtungen sind zwar nicht repräsentativ für alle Kliniken und Gesundheitseinrichtungen, die angesprochenen Probleme und Lösungsvorschläge dürften aber für alle Einrichtungen im Gesundheitswesen relevant sein.

Praktische Implikationen: Unseren Befunden zufolge sollten Fach- und Führungskräfte der unterschiedlichen Ebenen nach wissenschaftlichen Standards der Personalauswahl ausgewählt und eingesetzt und nicht nur fachlich, sondern auch bezüglich Kommunikation und Führung stetig weiter qualifiziert und supervidiert werden.