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14. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

7. - 9. Oktober 2015, Berlin

BreathEase – Randomisierte kontrollierte Studie zur Evaluation einer multiprofessionellen Atemnotambulanz

Meeting Abstract

  • Michaela Schunk - Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin Klinikum der Universität München , München, Deutschland
  • S. Streitwieser - Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, München, Deutschland
  • U. Mansmann - IBE - Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie, Ludwig-Maximilians-Universität München , München, Deutschland
  • U. Berger - IBE - Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie,Ludwig-Maximilians-Universität München , München, Deutschland
  • L. Le - IBE - Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie, Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Deutschland
  • E. Rehfuess - IBE - Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie, Ludwig-Maximilians-Universität München , München, Deutschland
  • T. Müller - IBE - Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie, Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Deutschland
  • M. Hofmann - IBE - Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie, Ludwig-Maximilians-Universität München , München, Deutschland
  • H. Seidl - Institut für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen, Helmholtz Zentrum München, Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH), Neuherberg, Deutschland
  • Rolf Holle - Institut für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen, Helmholtz Zentrum München, Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH), Neuherberg, Deutschland
  • R.M. Huber - Sektion Pneumologie Innenstadt und Thorakale Onkologie, Medizinische Klinik und Poliklinik V, Klinikum der Universität München, Campus Innenstadt, München, Deutschland
  • Z. Syunyaeva - Sektion Pneumologie Innenstadt und Thorakale Onkologie, Medizinische Klinik und Poliklinik V, Klinikum der Universität München, Campus Innenstadt, München, Deutschland
  • Claudia Bausewein - Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, München, Deutschland

14. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. Berlin, 07.-09.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocV83

doi: 10.3205/15dkvf025, urn:nbn:de:0183-15dkvf0258

Published: September 22, 2015

© 2015 Schunk et al.
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Hintergrund: Atemnot ist ein häufiges und sehr belastendes Symptom bei Patienten mit fortgeschrittenen Tumorerkrankungen und anderen chronischen Herz- und Lungenerkrankungen, das die Lebensqualität der Patienten deutlich einschränkt und auch zu hohen Belastungen der Angehörigen führt. In England wurden multiprofessionelle Atemnotambulanzen in den letzten Jahren erfolgreich durch Palliativmediziner und Pneumologen entwickelt. Eine am Klinikum der Universität München neu eingerichtete Atemnotambulanz wird hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und der Kosteneffektivität unter Alltagsbedingungen (effectiveness) getestet. Diese Studie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF 01GY1331) gefördert.

Fragestellung: Das Ziel dieses Beitrags ist die Darstellung des Studiendesigns sowie erste Erfahrungen mit der Studiendurchführung.

Methode: Studiendesign ist eine untersucherverblindete randomisierte kontrollierte Studie mit fast track-Design (ähnlich Wartegruppen-Design). Die Interventionsgruppe (N=80) erhält sofort Zugang zur multiprofessionellen Atemnotambulanz, die Kontrollgruppe (N=80) erhält weiterhin Routinebetreuung. Nach acht Wochen bekommt die Kontrollgruppe ebenfalls Zugang zur Atemnotambulanz. Primäre Studienendpunkte sind die Beherrschung der Atemnot und die Lebensqualität der Patienten, gemessen mit der deutschen Version des Chronic Respiratory Disease Questionnaire (CRQ). Sekundäre Studienendpunkte sind die Schwere der Atemnot, die Belastung durch andere Symptome, die Belastung der Angehörigen sowie die Kosten der Gesundheitsversorgung und die gesundheitsbezogene Lebensqualität gemessen mit dem generischen Instrument EuroQol 5D. Die Daten werden im Abstand von 8 Wochen im Rahmen von drei Hausbesuchen bei den Patienten und Angehörigen erhoben, ein telefonisches Follow-up erfolgt nach weiteren 12 Wochen.

Ergebnisse/Diskussion: Trotz hoher Bevölkerungszahlen im Großraum München und großer Teilnahmebereitschaft erfordert die Rekrutierung von Patienten hohe personelle Ressourcen. Studienausfälle durch unvorhergesehene Verzögerungen im Ablauf der Intervention treten aufgrund des fortgeschrittenen Krankheitsverlaufs in der Studienpopulation gehäuft auf.

Praktische Implikationen: Bei Nachweis der Wirksamkeit der Atemnotambulanz und im Falle einer günstigen gesundheitsökonomischen Bewertung könnte dies als Modell für die Etablierung weiterer Atemnotambulanzen dienen.