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Überdiagnostik und Übertherapie – Ansatz der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)
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Published: | September 22, 2015 |
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Hintergrund: Der Schutz vor Überversorgung, das bedachtsame Abwägen der Nutzen-Kosten- sowie der Nutzen-Risiko-Relation steht seit Jahren im Fokus der DEGAM-Arbeit. Das Prinzip „Klasse statt Masse“ vertritt die DEGAM seit Jahren konsequent. Diese stark an der evidenzbasierten Medizin orientierte DEGAM-Grundhaltung ist bislang weder gebündelt noch im Sinne praxisnaher Statements operationalisiert worden. Die US-amerikanische Initiative Choosing-Wisely hat eindrucksvoll demonstriert, wie Negativempfehlungen öffentlichkeitswirksam verbreitet werden können. Innerhalb des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin gibt es seit 2013 eine Diskussion, ob es auch in Deutschland eine Choosing Wisely-Initiative geben müsse. Die einhellige Meinung war damals, dass dieses Wissen in deutschen Leitlinien sehr viel besser aufgearbeitet sei.
Fragestellung: Erstellung einer hausärztlichen Leitlinie zum Schutz vor Überversorgung auf der Grundlage von Negativempfehlungen aus DEGAM-Leitlinien.
Methode: DEGAM-Zehnstufenplan zur Leitlinienentwicklung
Ergebnisse: Die derzeit in Entstehung befindliche S3-Leitlinie „Schutz vor Über- und Unterversorgung - gemeinsam entscheiden“ der DEGAM liefert eine konzise und übersichtliche Zusammenstellung sowie Priorisierung der wichtigsten überflüssigen Maßnahmen und Negativempfehlungen für den hausärztlichen Bereich.
Diskussion sowie praktische Implikationen: Die geplante Leitlinie kann hier eine wichtige Lücke schließen und den Wissensbestand der DEGAM in einem praktisch wie politisch wichtigen Bereich nachhaltig erweitern.