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12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

23. - 25. Oktober 2013, Berlin

Welche evidenzbasierten Gesundheitsinformationen brauchen Beschäftigte in Kleintierarztpraxen?

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Uta Wegewitz - Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Berlin, Germany
  • presenting/speaker Michaela Prigge - Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Berlin, Germany

12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. Berlin, 23.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocPO2-3-01-132

doi: 10.3205/13dkvf203, urn:nbn:de:0183-13dkvf2036

Published: October 25, 2013

© 2013 Wegewitz et al.
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Hintergrund: Viele Fragen von ArbeitnehmerInnen zur Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz bleiben unbeantwortet. Sind entsprechende Informationen für die Beschäftigten vorhanden, kann deren Qualität oft nicht beurteilt werden. Ziel ist daher die Entwicklung von evidenzbasierten Gesundheitsinformationen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. In einem Pilotprojekt wurden Beschäftigte in Kleintierarztpraxen als Zielgruppe ausgewählt.

Methodik: Es wurde ein qualitativer Ansatz verfolgt, um den Informationsbedarf von Beschäftigten in Kleintierarztpraxen zu ermitteln. Mithilfe leitfadengestützter Interviews wurden drei angestellte Tierärztinnen und fünf Tiermedizinische Fachangestellte zum Arbeitsschutz und zur arbeitsmedizinischen Vorsorge im Praxisalltag befragt und gebeten, Ihre Wünsche an eine Gesundheitsinformation zu äußern. Zusätzlich wurden vier InhaberInnen von Kleintierarztpraxen und drei BetriebsärztInnen interviewt, um die Perspektive der ArbeitgeberInnen sowie die betriebsärztliche Sichtweise mit einzubeziehen. Die Auswertung der Interviews erfolgte auf Basis der Transkripte unter Verwendung der quantitativen Inhaltsanalyse nach Lamnek und der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring.

Ergebnisse: Dem überwiegenden Teil der InterviewpartnerInnen waren keine berufsspezifischen Informationen zur arbeitsplatzbezogenen Gesundheit bekannt. Informationsbedürfnisse wurden vor allem zu den Themen Zoonosen / Impfungen, Röntgen, Hygiene / Desinfektion und Vermeidung von Tierbissen geäußert. Dabei wurde die Relevanz dieser Themen in den einzelnen Berufsgruppen unterschiedlich beurteilt.

Die Betriebsärzte sahen zusätzlich Informationen zum Mutterschutz als wichtig an. Sie schilderten die Probleme in der betriebsärztlichen Betreuung von Kleinstbetrieben und begrüßten die Erstellung von evidenzbasierten Gesundheitsinformationen für die Beschäftigten. Weiterhin wurde angeregt, Gesundheitsinformationen auch dem Arbeitgeber und den Betriebsärzten zur Verfügung zu stellen.

Diskussion/Schlussfolgerung: In den Interviews wurde deutlich, dass Beschäftigten in Kleintierarztpraxen kaum zielgruppenspezifische Informationen zum Arbeitsschutz und zur arbeitsmedizinischen Vorsorge zur Verfügung stehen. Hinsichtlich der Inhalte einer Gesundheitsinformation werden in Abhängigkeit von der Berufsgruppe unterschiedliche Prioritäten gesehen, die bei der Erstellung von Gesundheitsinformationen berücksichtigt werden sollten. Die Interviews mit den Betriebsärzten haben zusätzliche Impulse gegeben, die in das Projekt einfließen werden.