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12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

23. - 25. Oktober 2013, Berlin

Erste Ergebnisse der des Komplikationsregisters der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie e.V. (DGORh)

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Tanja Kostuj - Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Rheumaorthopädie, Katholisches Krankenhaus Dortmund-West, Dortmund, Germany
  • presenting/speaker Ronald Matta-Hurtado - Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Rheumaorthopädie, Dortmund, Germany
  • Stefan Rehart - Agaplesion Markus Krankenhaus, Orthopädie + Unfallchirurgie, Frankfurt am Main, Germany
  • Ludwig Bause - St. Josef Stift Sendenhorst, Klinik für Rheumaorthopädie, Sendenhorst, Germany
  • Thomas Pauly - Klinik f. Orthopädie/Rheinisches Rheuma-Zentrum, Meerbusch, Germany
  • Harald Dinges - Westpfalz-Klinikum Kusel / Klinik für Orthopädie, Kusel, Germany
  • Ingo Arnold - Rotes Kreuz Krankenh. Bremen, Rheumaorthopädie, Bremen, Germany
  • Stephan Schill - Gelenkzentrum Rosenheim GmbH, Kliniken Harthausen, Bad Aibling, Germany
  • Roland Willburger - St. Elisabeth Hospital Universitätsklinik, Rheumaorthopädie, Bochum, Germany
  • Klaus Schmidt - Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Rheumaorthopädie, Dortmund, Germany

12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. Berlin, 23.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocT2-12-155

doi: 10.3205/13dkvf076, urn:nbn:de:0183-13dkvf0764

Published: October 25, 2013

© 2013 Kostuj et al.
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Text

Hintergrund: Mit einer Prävalenz von etwa 1 % ist die rheumatoide Arthritis (RA) die häufigste entzündlich-rheumatische Erkrankung des Erwachsenenalters. Häufig müssen sich die Patienten während des Krankheitsverlaufes orthopädischen Eingriffen unterziehen. Rund 25% der Patienten benötigen innerhalb von 20 Jahren nach Krankheitsbeginn einen operativen Gelenkersatz.

In den letzten Jahren hat sich die Zahl dieser Operationen verringert, was am ehesten auf geänderte Therapiestrategien, wie den Einsatz so genannter Disease modifying antirheumatic drugs (DMARD)oder Biologica zurückzuführen ist.

Dies wirft die Frage auf, ob eine solche immunsuppressive Behandlung das Operationsergebnis beeinflusst bzw. die postoperative Komplikationsrate erhöht. Evidenzbasierte Therapieempfehlungen zu ihrem perioperativen Einsatz fehlen. Für Biologica ist die Datenlage begrenzt und uneinheitlich [1]. Für die Methotrexat-Therapie indes wird die Fortsetzung der - gemäß der Studienlage [2] - von der Fachgesellschaft empfohlen.

Methodik: Das Rheumakomplikationsregister der DGORh erfasst die Art der rheumatischen Erkrankung, den durchgeführten Eingriff, die perioperative Handhabung der Basistherapie sowie das Auftreten etwaiger von Komplikationen. Dazu wurde eigens ein Erhebungsinstrument entwickelt. Die Datenerfassung ist sowohl papiergebunden als auch direkt online möglich. Die Daten werden pseudonymisiert gesammelt und adjustiert nach Eingriff, Art, Dauer und Zeitraum der letzten Einnahme der Basistherapie sowie unter Berücksichtigung einer etwaigen zusätzlichen systemischen Kortikoidbehandlung ausgewertet. Ziel des Registers ist es, eine breite Datenbasis zu etablieren, auf deren Grundlage valide Empfehlungen für den perioperativen Einsatz der medikamentösen Therapie erarbeitet werden können.

Ergebnisse: In 609 der ersten 702 Fälle lag eine rheumatoide Arthritis vor. Bei den durchgeführten Operationen überwiegen die endoprothetische Versorgung an Knie (148) und Hüfte (111) bzw. Vorfußeingriffe (148) den Eingriffen an Handgelenk (67), der Hand (55), dem OSG (37), der Schulter (32), dem Ellenbogen (25) und dem USG (21).

Mit 648 Patienten erhielten 92,3 % aller Patienten mindestens ein Basistherapeutikum. Dabei ist Methotrexat (308 Nennungen) das häufigste Basistherapeutikum vor Leflunomid (128), Ertanecept (80) und Sulfasalazin (55), Quensyl (27) und Rituximab (22).

Komplikationen wurden in 18 Fällen berichtet, hierbei lagen in 6 Fällen revisionspflichtige tiefe Infekte vor, in 8 Fällen bestanden Wundheilungsstörungen, die in 5 Fällen konservativ behandelt werden konnten und in 3 Fällen einer Sekundärnaht bedurften. Drei der Patienten wurden wegen einer postoperativen Serombildung behandelt und für einen Patienten wurde ein Peroneusparese nach Kniegelenkendoprothesenimplantation erfasst. 17,6 % der 17 Patienten mit Wundheilungsproblemen bzw. einem Infekt erhielten keine Basistherapie.

Diskussion/Schlussfolgerung: Für eine fundierte statistische Auswertung sind die Fallzahlen noch zu gering, dennoch zeichnet sich die Tendenz ab, dass Probleme im Rahmen der Wundheilung und Infekte eher bei Patienten ohne Basistherapie auftreten.


Literatur

1.
Heldmann, et al. Z-Rheumatol. 2011;70:14-20.
2.
Visser, et al. USA Ann Rheum Dis. 2009;68:1086-93.