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10. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, 18. GAA-Jahrestagung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.
Gesellschaft für Arzneimittelanwendungsforschung und Arzneimittelepidemiologie e. V.

20.-22.10.2011, Köln

Patients Reported Outcomes am Beispiel „Akutes Coronares Syndrom“

Meeting Abstract

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10. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. 18. GAA-Jahrestagung. Köln, 20.-22.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dkvf173

doi: 10.3205/11dkvf173, urn:nbn:de:0183-11dkvf1731

Published: October 12, 2011

© 2011 Schmälzlein.
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Hintergrund: Seit dem Jahr 2000 bietet der Verein Outcome die Messung „Akutes Coronares Syndrom“ zusammen mit AMIS Plus (National Registry of Acute Myocardial Infarction in Switzerland) an. AMIS Plus ist ein wissenschaftliches Projekt getragen von den Schweizerischen Gesellschaften für Kardiologie, für Intensivmedizin und für Innere Medizin. Ziele der Kooperation sind es, eine nationale Datenbank zum Thema Myokardinfarkt bzw. akutes coronares Syndrom aufzubauen und zu betreiben sowie die Förderung der Qualität durch Bereitstellen datenbasierter Entscheidungsgrundlagen für die Krankenhäuser. Die Besonderheit der langjährig erprobten und validierten Outcome-Messungen liegt darin, dass sie sowohl die Patientenperspektive als auch die der Professionellen abbilden.

Material und Methoden: Die Messung enthält einen Bogen zur Erhebung klinischer Parameter für die behandelnden Ärzte und einen Patientenfragebogen, der allen Patienten mit klinischer Diagnose eines akuten coronaren Syndromes einen Tag vor Austritt abgegeben wird.

Der Fokus des Patientenfragebogens liegt auf der Zufriedenheit, Zuversicht und dem Informationsstand bei Austritt.

Dabei wird der Patient unter anderem gefragt: „Fühlen Sie sich über Ihre Krankheit und die weitere Behandlung genügend informiert“, worauf er mit einer vierstufigen Likert-Skala von „ja, sehr“ bis „nein, überhaupt nicht“ antworten kann.

Weiterhin werden Fragen im Sinne eines Wissenstests zu Lebensstilen und zu Notfallmaβnahmen gestellt, um den Grad der subjektiven Informiertheit zu erheben. Der Informationsstand des Patienten über zukünftig sinnvolle Verhaltensweisen im Alltag wird unter anderem durch die Aussage „ Wenn mein systolischer (oberer) Blutdruck wiederholt 140 mmHg oder mehr beträgt, sollte ich mich an meinen Arzt wenden“ geprüft, worauf dichotom mit „richtig“ oder „falsch“ geantwortet werden kann. Weitere Items erfragen das vom Patienten künftig zu erwartende Verhalten in einer antizipierten akuten coronaren Notsituation. Es werden Notfallverhaltensweisen vorgeschlagen wie „Ich nehme sofort meine Notfallmedikamente“, „ich rufe sofort den Notarzt an“ oder „ich warte erstmal eine Stunde ab“, welche als richtig oder falsch eingeschätzt werden sollen.

Ergebnisse: Die Besonderheit bei der Befragung besteht darin, dass anhand des Antwortverhaltens der Patienten Hinweise über die Patientenaufklärung in den Krankenhäusern gegeben werden können. Patienten können sich subjektiv durchaus zufriedenstellend informiert fühlen

aber dennoch die Wissensfragen zu Lebensstilen und Notfallsituation falsch oder nicht beantworten.

Schlussfolgerung: Der Patientenfragebogen der Outcome Messung „ACS“ ist ein validiertes Instrument, welches objektive Wissensparameter generiert und eine differenzierte Zufriedenheitsbetrachtung ermöglicht. Eine Vielzahl von Krankenhäusern verfügt über interne Längsschnittvergleiche. Den Krankenhäusern wird mit dieser Befragung die Möglichkeit gegeben, Verbesserungspotentiale bei der Patientenaufklärung zu sehen und umzusetzen und darüber hinaus mit anderen Krankenhäusern in Benchmarkingveranstaltungen – gemäss dem „Lernen vom Besten“ gemeinsam zu diskutieren. Die Einzigartigkeit dieser Messung ist die spezifische Einbindung der Patientenmeinung, woraus sich wertvolle Erkenntnisse im Behandlungsprozess bei Patienten mit akutem coronaren Syndrom ergeben.