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7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung

16. - 18.10.2008, Köln

Entscheider und Evidenzbasierte Medizin im Gesundheitswesen: Was wissen und was halten deutsche Hausärzte davon, wie bewerten sie diese?

Meeting Abstract

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  • Stefan Wilm - Universität Witten/Herdecke, Institut für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Witten
  • Marcus Redaelli - Universität Witten/Herdecke, Institut für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Witten

7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung. Köln, 16.-18.10.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. DocP5.8

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dkvf2008/08dkvf172.shtml

Published: October 6, 2008

© 2008 Wilm et al.
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Fragestellung: Welche Kenntnisse, Vorstellungen und Haltungen haben deutsche Hausärzte gegenüber Entscheidern/Steuerungsgremien und Evidenzbasierter Medizin (EbM)?

Methodik: Die Untersuchung umfasst einen qualitativen und quantitativen Anteil. Im ersten Abschnitt werden 5 Fokusgruppen mit Hausärzten in fünf Bundesländern (Flächen-/Stadtstaaten; großstädtisch/ländlich; Ost/West; Nord/Süd) zur Erfassung von Breite und Komplexität des Feldes durchgeführt. Die Diskussionen werden aufgezeichnet, vollständig transkribiert und inhaltsanalytisch von multiprofessionellen Teams ausgewertet.

Ergebnis: Die Analysen aus den bereits geführten Fokusgruppen zeigen auf, dass deutsche Hausärzte geringe Kenntnisse, trotzdem aber eine negative Haltung gegenüber Entscheidern haben. Die Abgrenzung der Aufgaben und Befugnisse von Steuerungsgremien fällt vielen Hausärzten schwer; die erlebte Intransparenz wird mit Ärger, Resignation und Ohnmachtsgefühlen beantwortet. Dabei lässt sich eine West-Ost-Differenz ausmachen. Hausärzte in den alten Bundesländern sind besser informiert, aber kritischer gegenüber Entscheidern, in den neuen Bundesländern ist dies umgekehrt. Die EbM scheint nun im Praxisalltag eingezogen zu sein. Jedenfalls ist die Akzeptanz vorhanden, allerdings wird die Praktikabilität von EbM bemängelt. Externe Evidenz und eigene ärztliche Erfahrungen werden als zwei Welten erlebt.