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Präoperative Verweildauer bei Schenkelhalsfrakturen! Ist eine Risikojadustierung mit Nebendiagnosen sinnvoll?
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Published: | October 6, 2008 |
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Fragestellung: Nach der aktuellen Literatur soll die operative Versorgung der Schenkelhalsfraktur frühzeitig erfolgen, da dies für die Patienten ein besseres Outcome bedeutet. Dieses Ergebnis konnte bei eigenen Voruntersuchungen, bei dem die Komorbiditäten mit Hilfe der ASA-Klassifikation adjustiert wurden, nicht nachvollzogen werden. Es stellt sich die Frage, ob sich die ICD-Codierung der Nebendiagnosen für die Riskoadjustierung besser eignet?
Methoden: Grundlage der Untersuchung sind die Daten der externen Qualitätssicherung nach § 137 SGB V aus NRW. Die Entlassungsdiagnosen werden im Datensatz mit dem fünfstelligen ICD-Code verschlüsselt. Insgesamt können 8 Diagnosen verschlüsselt werden. Diese Diagnosen wurden auf einen dreistelligen ICD-Code reduziert. Der Einfluss dieser Diagnosegruppen wurde mit der Hilfe eines Expertenkonsenses bestimmt (ja/nein) und einer „Disease-Gruppe“ zugeordnet (Schwächung des Allgemeinzustands, Lungen-, Nierenerkrankungen, Compliance, Anämien und Gerinnungsstörungen, Diabetes, Adipositas, Herzerkrankungen, Hypertonie). Diese Gruppen wurden in einem logistischen Regressionsmodell neben der prä-operativen Verweildauer, dem Alter, dem Geschlecht als unabhängige Variablen definiert. Als abhängige binäre Variable wurden Letalität, „Allgemeine und Spezifische Komplikationen“, Wundinfektionen und Decubitalulcera untersucht.
Ergebnisse: Es kann signifikant nachgewiesen werden, dass die „Spezifischen Komplikationen“ und die Letalität bei einer präoperativen Verweildauer von > 48 Stunden ansteigen. Bei den „Allgemeinen Komplikationen“, Wundinfektionen und Decubitalulcera ist dieser Effekt schon nach 24 Stunden zu beobachten.
Schlussfolgerung(en): Obwohl die externe Qualtätsicherung den begrenzten zeitlichen Focus des stationären Aufenthalts hat, stehen diese Ergebnisse im Einklang mit der aktuellen Literatur. Eine kurze präoperative Verweildauer ist folglich auch auf der Basis dieses Untersuchungsansatzes zu fordern. Die Abbildung der Komorbitäten durch die Nebendiagnosen scheint spezifischer zu sein als die durch die ASA-Klassifikation.