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7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung

16. - 18.10.2008, Köln

Inzidenz des Ulcus cruris in der Hausarztpraxis

Meeting Abstract

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  • Stefan Wilm - Universität Witten/Herdecke, Institut für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Witten

7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung. Köln, 16.-18.10.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. DocD9.116

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Published: October 6, 2008

© 2008 Wilm.
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Bei hoher Prävalenz der venösen Erkrankungen werden die allermeisten der Patienten mit UCV (auch) von Hausärzten betreut; damit ist die Praxispopulation am ehesten der Bevölkerung vergleichbar. Die Daten zur Prävalenz in der Bevölkerung weichen aber bis zu zwei Zehnerpotenzen voneinander ab; aus der primärärztlichen Versorgung liegen keine Zahlen vor. Die Studie will diese epidemiologische Lücke schließen.

Prospektive Längsschnitt-Beobachtungsstudie 1999-2004 mit Kohorten ohne Intervention. Repräsentative Stichprobe von 40 Allgemeinarztpraxen aus Nordrhein; Population von 54.000 Patienten. Meldung aller Patienten mit neu aufgetretenem UCV oder frischem Rezidiv über 18 Monate; Erfassung der Rezidivrate über 24 Monate.

Es werden insgesamt aus der Population 64 Patienten identifiziert. Daraus errechnet und bestätigt sich eine Praxis-Inzidenz von 0,08% pro Jahr und eine Praxis-Punktprävalenz von 0,05%. Die Rezidiv-Inzidenz beträgt 26% bis zum 2. Jahr nach Abheilung. Das Durchschnittsalter der Patienten beträgt 71 Jahre; Frauen sind mit 2/3 der Betroffenen häufiger erkrankt. Die durchschnittliche Leidensdauer bei den Rezidivpatienten beträgt 26 Jahre. Mit einem BMI im Mittel von 29,7 kann Übergewicht als Risikofaktor gelten; eine Häufung mit Anstieg der Anzahl der Schwangerschaften läßt sich vermuten.

Inzidenz und Prävalenz des UCV in der Hausarztpraxis liegen deutlich niedriger als erwartet. Das gleiche Phänomen findet sich auch bei anderen Erkrankungen. Mögliche Gründe dafür werden diskutiert.