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7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung

16. - 18.10.2008, Köln

Methodische Anforderungen an die Ergebnismessung chronischer Krankheiten

Meeting Abstract

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  • Erik Farin - Universitätsklinikum Freiburg, Qualitätsmanagement und Sozialmedizin, Freiburg

7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung. Köln, 16.-18.10.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. DocC7.77

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Published: October 6, 2008

© 2008 Farin.
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Bei der Ergebnismessung von Interventionen im Kontext chronischer Krankheiten stellen sich eine Vielzahl von methodischen Fragen, von denen vier herausgegriffen und vor dem Hintergrund aktueller Forschungsbefunde erörtert werden: 1. der Bezug auf die „Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit“ (ICF), 2. die Verwendung von Modellen der Item-Response-Theorie, 3. das adaptive Testen und 4. die Debatte um die direkte versus indirekte Veränderungsmessung (vgl. auch [1]).

Mit der ICF liegt ein terminologisches System vor, welches eine international verbreitete Klassifikation für die Beschreibung von Gesundheitszuständen darstellt und damit auch in der Ergebnismessung eine vereinheitlichende Funktion übernehmen kann.

Die Vorteile des Ansatzes der Item-Response-Theorie gegenüber der klassischen Testtheorie (z.B. Stichprobenunabhängigkeit) wurden in nahezu allen Übersichtsarbeiten und Positionspapieren zur Ergebnismessung im Bereich der chronischer Krankheiten, die in den letzten Jahren erschienen sind (z.B. [2]) hervorgehoben.

Die Vorteile des computergestützten adaptiven Testens (CAT) bestehen aus der Verbesserung der Testökonomie und der Messgenauigkeit, der Vermeidung von Decken-/Bodeneffekten sowie der Erreichung höherer Akzeptanz durch Vorlage individuell passender Items. Vorliegende Erfahrungen weisen darauf hin, dass CAT-Verfahren bei gleicher Messgenauigkeit mit mindestens 50% weniger Items auskommen.

Die indirekte Veränderungsmessung stellt den Standard der Evaluationsforschung dar, während in der klinischen Praxis häufig auch das direkte Veränderungsurteil erfasst wird. Die Diskussion um die Vor- und Nachteile der direkten versus der indirekten Veränderungsmessung ist eng verknüpft mit dem Problem des Response Shifts. Jenes besagt, dass Personen, die eine Veränderung ihres Gesundheitsstatus (z.B. bedingt durch eine Intervention) erleben, unter Umständen ihre internen Beurteilungsstandards und ihre Konzeptualisierung von gesundheitsbezogener Lebensqualität verändern.


Literatur

1.
Farin E. (2008). Ergebnismessung und Qualitätssicherung in der medizinischen Rehabilitation. Habilitationsschrift, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
2.
Jette AM & Haley SM. (2005). Contemporary measurement techniques for rehabilitation outcomes assessment. Journal of Rehabilitation Medicine, 37, 339-345.