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7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung

16. - 18.10.2008, Köln

Evaluierung Brustkrebszentren

Meeting Abstract

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  • Petra Steffen - Uniklinik Köln, Abteilung Medizinische Soziologie, Köln
  • Christoph Kowalski - Uniklinik Köln, Abteilung Medizinische Soziologie, Köln
  • Holger Pfaff - Uniklinik Köln, Abteilung Medizinische Soziologie, Köln

7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung. Köln, 16.-18.10.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. DocA2.39

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Published: October 6, 2008

© 2008 Steffen et al.
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Fragestellung: Um die Versorgungsqualität im Indikationsbereich Brustkrebs im nationalen und internationalen Vergleich weiter zu verbessern, wurden bundesweit vielerorts Brustzentren eingerichtet. In Nordrhein-Westfalen ist keine „freiwillige“, sondern eine verpflichtende Zertifizierung für Brustzentren vorgegeben, wobei das Land als normgebende Instanz die Anforderungskriterien vorgibt. Es wird dargestellt, inwieweit ausgewählte Kriterien bereits umgesetzt sind und wie das Konzept insgesamt beurteilt wird.

Methoden: Im Rahmen einer begleitenden Versorgungsforschung wurde mit Hilfe einer Stellvertreterbefragung (n=313) in den 51 anerkannten Brustzentren (mit 97 OP-Standorten) untersucht, wie der Implementierungsstand aus Sicht der beteiligten Akteure ist. Als Stellvertreter wurden Netzkoordinatoren, Chefärzte, Qualitätsmanager und Pflegedienstleitungen der Brustzentren bzw. OP-Standorte befragt.

Ergebnisse: Aus allen Brustzentren und 90% der OP-Standorte sind ausgefüllte Fragebogen eingegangen (n=172 Personen, Rücklauf 55%). Die Befragten geben an, dass viele Kriterien des Zertifizierungskatalogs bereits erfüllt sind. Das Konzept „Brustzentrum“ und das Vorhandensein von Zertifizierungskriterien wird aus Sicht der Befragten insgesamt als „gut“ eingeschätzt, wobei das Brustzentrenkonzept NRW nicht besser als andere Konzepte eingestuft wird. Verbesserungen der Versorgungsqualität werden insbesondere bei der psychosozialen Patientinnenbetreuung und der interdisziplinären Zusammenarbeit wahrgenommen.

Schlussfolgerungen: Das Brustzentrenkonzept NRW ist bereits gut implementiert und wird von den beteiligten Akteuren akzeptiert. Aus Sicht der Befragten wird eine Verbesserung der Versorgungsqualität insbesondere auf der „weichen“ Ebene erzielt. Im Verlauf muss überprüft werden, ob sich die positiven Ergebnisse auch langfristig auf das Outcome der Patientinnen auswirken.