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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2024)

22. - 25.10.2024, Berlin

VR in Ausbildung und Lehre in O&U – Vergleich von 3DVR, 2D-Video und textbasierter Anleitung am Beispiel der Operation einer Weber-C-Fraktur

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Inken Meiß - Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Germany
  • Patrick Daniel Lauinger - Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Germany
  • Mahmod Al Masarani - Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Germany
  • Christof Burger - Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Bonn, Unfall-, Hand- und Plastisch-Rekonstruktive Chirurgie, Bonn, Germany
  • Christian Prangenberg - Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Germany
  • Kristian Welle - Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2024). Berlin, 22.-25.10.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocAB97-3303

doi: 10.3205/24dkou584, urn:nbn:de:0183-24dkou5848

Published: October 21, 2024

© 2024 Meiß et al.
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Fragestellung: VR und XR erleben technische Fortschritte und werden zunehmend produktiv eingesetzt, verstärkt auch in der Lehre. Ziel dieser Studie ist die Evaluation von VR in der orthopädisch-unfallchirurgischen Ausbildung und der Vergleich mit textbasierter Lehre und klassischer 2D-Videobildgebung.

Methodik: Am Beispiel der Weber-C-Fraktur und ihrer operativen Versorgung erhielten Studierende der Medizin des 4. klinischen Semesters sowie des PJ jeweils eine Zusammenfassung von Hintergrund, Verletzungsmuster und eine ausführliche OP-Technik (a) als bebilderte textbasierte Anleitung, (b) als 2D-Video auf einem Monitor sowie (c) als 3D-VR-Video auf einer VR/XR-Brille. Die Auswahl der Zuteilung erfolgte randomisiert. Vor und nach jeder Anleitung sowie zwei Wochen nach Durchführung erfolgten jeweils fragebogengestützte Einzelinterviews. Detailfragen als Lernkontrolle ergänzten das Abschlussinterview nach 2 Wochen.

Die Testfragen wurden statistisch, Bewertungsbogen deskriptiv ausgewertet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: 24 Studierende nahmen vollständig an der Studie teil. Die Lernkontrollen zeigten einen Vorteil der 2D- und 3D-Videos gegenüber der textbasierten Anleitung, jedoch keine signifikanten Unterschiede zwischen den Videomodalitäten. In der Bewertung der Lernerfahrung wurden 2D und 3D-Videos ebenfalls wesentlich besser und anschaulicher beurteilt, auch hier fand sich kein signifikanter Vorteil der beiden auditiv und visuell gestützten Lehrmethoden untereinander. Auffällig häufig wurde u.a. beschrieben, dass 2D-Videos bei vielen zur Lernroutine im Medizinstudium gehören. Die verwendete 3D-Videobrille war hingegen für viele Teilnehmenden der Erstkontakt mit dieser Technologie, entsprechend zeigte sich ein wesentlich höherer Aufwand bis zum eigentlichen Start des Lehrvideos, aber auch eine ausgeprägte Begeisterung. Von darin geübten Studierenden wurde hingegen die mangelnde Nutzung der Vorteile dieser Technologie in unserem Lehrbeispiel negativ bewertet, insbesondere der geringe VR-Anteil im 3D-Video. Die oftmals angeführten Einschränkungen mit Doppelbildsehen und motion sickness fanden sich hingegen kaum.

Zusammenfassend findet sich eine sehr positive Aufnahme der 3DVR-Technologie, ein guter Lerneffekt sowie eine gute Lernerfahrung. Verbunden und abhängig ist diese jedoch mit einem hohen Aufwand zur Erstellung und Inhalte und Nutzung der technischen Möglichkeiten.