gms | German Medical Science

German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2024)

22. - 25.10.2024, Berlin

Versorgungsalltag von Patienten mit osteoporotischer Beckenringfrakturen in Abhängigkeit der OFP-Klassifikation

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Pamela Schanderl - Universitätsklinik Leipzig, Leipzig, Germany
  • Ulrich Spiegl - München Klinik Harlaching, München, Germany
  • Bernhard Ullrich - BG Unfallklinik Bergmannstrost, Halle, Germany
  • Volker Zimmermann - Klinikum Traunstein, Traunstein, Germany
  • Klaus Schnake - Malteser Krankenhaus St. Marien, Erlangen, Germany
  • Felix Kohler - Universitätsklinik Jena, Jena, Germany
  • Max Scheyerer - Universitätsklinik Düsseldorf, Düsseldorf, Germany
  • Martin Naisan - St. Josefs-Hospital Wiesbaden, Wiesbaden, Germany
  • Erik Wegner - Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Germany
  • Michael Müller - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel, Germany
  • Georg Osterhoff - Universitätsklinik Leipzig, Leipzig, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2024). Berlin, 22.-25.10.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocAB89-3339

doi: 10.3205/24dkou512, urn:nbn:de:0183-24dkou5120

Published: October 21, 2024

© 2024 Schanderl et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Fragestellung: Untersuchungsgegenstand ist der Versorgungsalltag von Patienten mit osteoporotischer Beckenringfrakturen in Abhängigkeit der OFP-Klassifikation. Die Analyse erfolgt anhand der Evaluation einer prospektiven multizentrischen Studie mit 375 Patienten. Ziel ist es die Versorgungsstrategie in den teilnehmenden Krankenhäusern aufzuzeigen.

Methodik: In der prospektiven multizentrischen Studie wurde die Entwicklung des OFP-Scores auf Basis der OFP-Klassifikation untersucht. Hierbei wurde der stationäre Verlauf von Patienten mit osteoporotischer Beckenringfraktur untersucht. Bei allen Patienten wurde am Tag der Therapieentscheidung die Therapiestrategie festgelegt. Diese erfolgte in allen teilnehmenden Kliniken nach den individuellen Standards. Die Frakturklassifikation erfolgte anhand der OF-Pelvis Klassifikation. Untersucht wurde der Tag, an dem die Therapieentscheidung stattfand, die durchgeführten Therapiestrategien sowie die Dauer des stationären Aufenthaltes. Die prospektive Erhebung der Studie erfolgte im Zeitraum vom 01.05.2022 – 31.12.2023.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: An der Studie nahmen 13 Kliniken teil, wodurch die Anzahl der eingeschlossenen Patienten n=375 umfasst. Das durchschnittliche Alter der Patienten beträgt 80,5 Jahre (SD: 8,0, range 65–96). In 85% der Fälle handelte es sich um weibliche Patienten. Die ausgewerteten Daten zeigen: OFP1 1 Fraktur, OFP2 28 Frakturen, OFP3 167 Frakturen, OFP4 154 Frakturen, OFP5 22 Frakturen. Der Tag der Therapieentscheidung war am 3,4 Tag ±3. Eine konservative Versorgung erfolgte bei 135 Patienten. Hierbei betrug der stationäre Aufenthalt 9,6 Tage ±7. Eine operative Behandlung erhielten 240 Patienten. Es zeigte sich ein stationärer Aufenthalt von 14,4 Tagen ±8 und damit signifikant länger als nach konservativer Therapie (p < 0,01). Unter den operativen Eingriffen wurde alleinig der hintere Beckenring in 83% der Fälle stabilisiert, in 12% wurde der vordere und der hintere Beckenring stabilisiert und in 4% rein der vordere Beckenring. Die häufigsten Versorgungsstrategien für den vorderen und hinteren Beckenring sind in Tabelle 1 [Tab. 1] aufgeführt.

Zusammengefasst wurde im Durchschnitt am 3. Tag die Therapieentscheidung getroffen. In der Mehrzahl der Fälle erfolgte eine operative Therapie. Die angewendeten operativen Therapiestrategien unterschieden sich deutlich, wobei mehrheitlich isoliert der hintere Beckenring stabilisiert wurde. Die Dauer des stationären Aufenthalts war nach operativer Versorgung signifikant länger.