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Aktuelles Design und Zementmanteldicke in der Hüftendoprothetik Theorie und Analyse der Registerdaten
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Published: | October 21, 2024 |
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Fragestellung: Als gute Zementierung wird ein Zementmantel mit 2-4 mm Dicke erachtet. Trotzdem scheinen in den letzten Jahren zunehmend Prothesenschäfte zum Einsatz zu kommen, die “Line-to-Line” nur 1-mm Zementmanteldicke oder verwenden.
Deshalb wollten wir einen Überblick und Vergleich der am häufigsten verwendeten zementierten Hüftschäfte, gruppiert in die verschiedenen Schafttypen und Zementmanteldicke gegeben und folgende Fragen beantworten:
- Wie ist die aktuelle Verteilung Prothesen mit unterschiedlichen Zementmanteldickenin Deutschland?
- Wie ist die Entwicklung in anderen Ländern, wenn man die Registerdaten miteinander vergleicht?
- Wie schneiden die verschiedenen Verankerungskonzepte in der zementierten Hüftendoprothetik im Vergleich zueinander ab?
Methodik: Methodik. Aus dem Endoprothesen-Register-Deutschland wurden die Revisionsraten zementierter Schaftarten kategorisiert und die Revisionsraten von 3 und 5 Jahren erfasst und analysiert. Verglichen wurdenSchäfte mit Kraft-oder Formschluss mit 2–4 mm Zementmanteldicke: Exeter, C-Stem, MS-30, Excia, Bicontact, Charnley gegenüber denen mit 1 mm Zementmantel:Müller Geradschaft, Twinsys, Corail, Avenir, Quadra.Ein wichtiger Aspekt lag darin, welcher Schaft favorisiert implantiert wird und welche Zementiertechnik in Hinblick auf die geplante Zementmanteldicke angewendet wird. Um einen Trend in der zementierten Hüftendoprothetik herauszufinden, wurden zusätzlich die Daten des dänischen-, schwedischen-, norwegischen-, schweizer-, neuseeländischen-, englischen- und australischen- Endoprothesenregister verglichen
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die meisten Länder nutzen zementierte Prothesen nach dem Kraftschlussprinzip (Exeter, MS30, C-Stem etc) oder dem Formschlussprinzip (Charnley, Excia, Bicontact), welche mit einer Zementmanteldicke von 2–4 mm implantiert werden. Jedoch hat sich in Deutschland und der Schweiz ein Trend zur Line-to-Line Technik, mit einer geplanten Zementmanteldicke von 1 mm (Twinsys, Corail, Avenir, Quadra) aufgezeigt, dem Prinzip der Müller-Geradschaft-Prothese und der Kerboul-Charnley Prothese folgend, auch wenn diese an sich als „Frech Paradoxon“ postuliert werden. In den EPRD 5-Jahres-Ergebnissen scheinen die neueren Line-to-Line Prothesen etwas schlechter abzuschneiden. Die besten Ergebnisse erzielt der „MS 30“ in Deutschland und der „Exeter“ in England. Hierbei handelt es sich um polierte Geradschäfte mit Zentraliser und Subsidence-Raum an der Spitze mit einem 2–4 mm Zementmantel in guter Zementiertechnik.