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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2024)

22. - 25.10.2024, Berlin

Die septische OSG Arthrodese mit autologem intramedullären Fibulatransfer – deutliche Reduktion der Fixateurtragezeit

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Katharina Henze - Klinik für Unfall-, Hand und Wiederherstellungschirurgie, Universität Duisburg-Essen, Essen, Germany
  • Carsten Vogel - Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie UK Essen, Essen, Germany
  • Marcel Dudda - Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Universitätsklinikum Essen, BG-Klinikum Duisburg, Essen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2024). Berlin, 22.-25.10.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocAB85-2895

doi: 10.3205/24dkou473, urn:nbn:de:0183-24dkou4738

Published: October 21, 2024

© 2024 Henze et al.
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Fragestellung: Bei Sprunggelenkinfektionen ist eine dauerhafte Infektberuhigung mit Wiederherstellung der Belastbarkeit und Funktion der Extremität das Therapieziel. Häufig ist eine Infektberuhigung, insbesondere bei chronischen Infektionen, nur über eine Resektionsarthroplastik mit anschließender Arthrodese des Sprunggelenks möglich. Der Goldstandard ist eine Arthrodese über einen externen Fixateur um Fremdmaterial im infizierten Knochen zu vermeiden. Um eine ausreichende Konsolidierung der Arthrodese zu erreichen sind regelhaft Tragezeiten des Fixateurs von bis zu 16 Wochen notwendig. Häufig kommt es hierbei zu einer unzureichenden Konsolidierung der Arthrodese.

Methodik: In unserer Fallserie haben wir 5 Patienten im Alter zwischen 34 und 89 Jahren mit einer septischen Arthrodese des oberen Sprunggelenk versorgt (1 m/4 w). Hierfür erfolgte ein zweizeitiges Vorgehen. Zunächst erfolgte eine Resektionsarthroplastik mit Anlage eines AO Fixateurs. Unter zielgerichteter Antibiose konnte eine Weichteilkonsolidierung und Infektberuhigung bei allen Patienten innerhalb von 10 Tagen erfolgen. Im Anschluss erfolgte die Resektion der ipsilateralen Fibula mit anschließendem Einbolzen der Fibula von plantar durch die Ferse als autologe intramedulläre Knochentransplantation zur zusätzlichen Stabilisierung der Arthrodese. Im Anschluss erfolgte die Anlage eines Ilizarov-Ringfixateurs. Nach 8 Wochen erfolgte eine radiologische Konsolidierungskontrolle.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei allen Patienten konnte nach 8 Wochen eine ausreichende Konsolidierung der Arthrodese erreicht werden und der Fixateur entfernt werden. Durch die Knochentransplantation konnte in diesem Patientenkollektiv eine deutliche Reduktion der Tragezeit des Ilizarov-Fixateurs von herkömmlich 12 Wochen auf 8 Wochen erreicht werden. In den Nachkontrollen zeigten sich alle Arthrodesen vollständig konsolidiert. Bei allen Patienten konnte im Rahmen des Follow-Ups über 6 Monate eine Infektberuhigung erreicht werden.

Durch die autologe intramedulläre Knochentransplantation konnte auf Fremdmaterial im Knochen vollständig verzichtet werden und trotzdem bei allen Patienten eine rasche und vollständige Konsolidierung bei kürzerer Fixateurtragezeit erreicht werden.

Durch den schlechten Tragekomfort und die Gefahr der Pin-Infekte stellt die Reduktion der Tragezeit des Fixateurs einen deutlichen Vorteil für die Patienten dar.

Abbildung 1 [Abb. 1]