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Künstlicher Meniskusersatz bietet aktuell noch keine Lösung der Therapielücke für Patienten mit medialen Knieschmerzen bei funktionellem oder iatrogenen Meniskusverlust
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Published: | October 21, 2024 |
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Fragestellung: Ein synthetischer interpositioneller Meniskusersatz (Nusurface, Active Implants) sollte als therapeutische Option dienen, um die Notwendigkeit eines teilweisen oder vollständigen Kniegelenkersatzes bei früher Arthrose des medialen Kompartiments bei Patienten mittleren Alters hinauszuzögern. Ziel der Studie war es, das Schicksal der ersten Serie konsekutiver Patienten zu verfolgen, bei denen dieser neuartige Ansatz angewandt wurde.
Methodik: Von Januar 2021 bis Juli 2022 wurden 17 Patienten (M/F 5/12, Alter 56,9+-7,5, BMI 28,6+-3,9) in einer Einrichtung operiert. Die routinemäßige präoperative Patientenauswahl umfasste eine MRT-Auswertung durch einen unabhängigen Radiologen, eine körperliche Untersuchung und Rosenberg-Aufnahmen. Die Operation dauerte 77 Minuten (+- 18 Minuten) und umfasste eine arthroskopische totale Meniskektomie, gefolgt vom Einsetzen der Implantate über eine mediale Arthrotomie. Bei 10 Patienten war für die arthroskopische Beurteilung eine MCL-Nadelung erforderlich.
Die volle Gewichtsbelastung mit Unterarmgehstützen wurde normalerweise innerhalb von 3 bis 6 Wochen erreicht.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei allen Patienten traten keine perioperativen Komplikationen auf. Bei 6 Patienten dislozierte das Implantat einmal und musste revidiert werden. Bei 10 Patienten riss das Implantat und erforderte die Entfernung und den Austausch des Implantats. Bei 10 Patienten wurde innerhalb des Studienzeitraums ein unikompartimenteller Kniegelenkersatz als definitiver Eingriff erforderlich.
Obwohl die vorläufigen Ergebnisse vielversprechend waren, und zunächst zur subjektiven Besserung der Beschwerden führte, sollte dieser Ansatz mit Vorsicht angewandt werden.
Durch die erhöhte Rupturrate in den ersten zwei Jahren nach der Implantation zeigt sich keine langfristige Therapieoption.