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Rhizarthrose – eine biomechanische Testung der Primärstabilität nach MiniTightRope und modifizierter Eppingplastik mit Biotenodeseschraube
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Published: | October 21, 2024 |
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Fragestellung: Die Daumensattelgelenksarthrose, auch Rhizarthrose genannt, ist die häufigste Arthrose der Hand. Schmerzen und funktionelle Einschränkungen führen oftmals zu einer deutlichen Minderung der Lebensqualität. Ziel dieser Studie ist, die Primärstabilität in einem physiologischen biomechanischen Teststand präoperativ, nach Trapezektomie und der operativen Versorgung mittels Mini TightRope® oder einer modifizierten Eppingplastik mit Biotenodesschraube miteinander radiologisch in einem biomechanischen Setting zu beurteilen und zu vergleichen.
Methodik: Die Studie wurde an 12 Paar fresh-frozen Unterarmpräparaten durchgeführt. Die Präparate wurden in einem physiologischen Teststand eingespannt. Eine Bewegung im Daumensattelgelenk war frei möglich. Anstatt des Index wurde ein polyaxialer Sensor platziert. Zur Simulation des Key Pinch wurden Mm. extensor pollicis brevis et longus, M. flexor pollicis, Caput obliquum und Caput transversum des M. adductor pollicis, sowie des M. opponens präpariert und über Kraftvektoren im os hamatum, os capitatum und os metacarpale III mit einem definierten Gewichten belastet, um die Belastung unter einem physiologischen Key Pinch zu simulieren.
Die radiologische Untersuchung jedes Präparats erfolgte je in nativ physiologischem Zustand, nach alleiniger Trapezektomie und nach Versorgung mittels Mini TightRope oder modifizierter Eppingplastik mit Biotenodeseschraube, jeweils in Neutralstellung, unter Belastung der Extensoren und im Key-Pinch. Röntgen wurde die Höhe nach Trapezektomie zwischen der Basis von Metacarpale I und dem Os scapoideum bestimmt, sowie eine Flächenbestimmung durchgeführt. Der Key Pinch wurde drei mal in Folge simuliert.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der simulierte Key Pinch war reproduzierbar und es gab keine signifikanten Unterschiede innerhalb der dreimaligen Messwiederholung je Messzyklus. Beide Operationsmethoden zeigte eine suffiziente Primärstabilität unter alleinigen Zug der Extensoren. Bei der Simulation eines Key Pinch konnte die Höhe der Basis der Metacarpale I bei der Methode mit dem MiniTightRope besser erhalten werden, als bei der modifizierten Eppingplastik mittels Biotenodeseschraube.
Ziel einer operativen Resektionssuspensionsarthroplastik bei Rhizarthrose ist der Erhalt der Höhe von der Basis des Metacarpale I im Vergleich zur Basis des Metacarpale II und des Os Scaphoideum, um eine physiologische Kraftübertragung und Bewegungsumfang erhalten zu können. In Vivo ist es kaum möglich die Primärstabilität einer Operationsmethode aufgrund der postoperativen Ruhigstellung und Vermeidung einer axiale Belastung in den ersten Wochen zu testen. Patienten könnten von einer weiteren biomechnischen Testung unterschiedlicher Operationsmethoden profitieren, da eine Aussage über die Primärstabilität diverser Operationsmethoden getroffen werden kann und ein frühzeitiger Beginn einer Ergotherapie erfolgen könnte, damit Rhizarthrosepatienten postoperativ schneller in ihren Alltag zurückfinden können.