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Psychologische Bereitschaft, Selbst-Effizienz und Kinesiophobie beeinflussen das funktionelle und sportliche Outcome nach LUCL-Plastik des Ellenbogens
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Published: | October 21, 2024 |
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Fragestellung: Eine posterolaterale Rotationsinstabilität (PLRI) des Ellenbogens stellt häufig eine Indikation zur operativen Versorgung im Sinne einer LUCL-Plastik dar. Das Ziel dieser Studie war es, den Einfluss psychologischer Faktoren auf das postoperative Outcome nach LUCL-Plastik zu ermitteln.
Methodik: In einer retrospektiven Untersuchung wurden Patienten eingeschlossen, die aufgrund einer PLRI des Ellenbogens mit einer LUCL-Plastik operativ versorgt wurden und ein Follow-Up von mindestens 12 Monaten aufwiesen. Für die Messung der psychologischen Bereitschaft zur Rückkehr zum Sport (RTS) wurde die Elbow Instability Return to Sport after Injury (EI-RSI) Skala angelehnt an die Shoulder Instability Return to Sport after Injury (SI-RSI) Skala gemäß der internationalen COSMIN-Methodik in Referenz zum Patient-Rated Elbow Evaluation (PREE) Score und der RTS-Rate validiert. Neben dem PREE wurde das funktionelle Outcome des Weiteren anhand des Mayo Elbow Performance Score (MEPS) erhoben. Anhand des General Self Efficacy Short Scale-3 (GSE-3) wurde die Selbst-Effizienz und anhand der Tampa Scale for Kinesiophobia (TSK-11) die Kinesiophobie erhoben.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Insgesamt wurden 45 Patienten (Durchschnittsalter: 40 ± 12 Jahre) eingeschlossen. Der EI-RSI zeigte eine gute Konstruktvalidität zum PREE (r = 0,72) und war signifikant höher bei Patienten, die zum Sport zurückgekehrt waren (86,3% vs. 69,0%; p = 0,001). Es bestand jeweils eine moderate Korrelation zwischen GSE-3 und TSK-11 mit dem PREE (r = 0,59 bzw. r = 0,69) und dem MEPS (r = 0,57 bzw. r = 0,53). Eine bessere Ellenbogenfunktion war nicht mit einer höheren Sportrückkehrrate assoziiert.
Psychologische Faktoren haben einen wichtigen Effekt auf das Outcome nach LUCL-Plastik. Mithilfe der EI-RSI Skala kann reliabel die psychologische Bereitschaft zur Rückkehr zum Sport gemessen werden. Eine hohe Selbst-Effizienz und niedrige Kinesiophobie korrelieren des Weiteren mit einem besseren postoperativem Outcome.