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Inlay-Dislokation bei Hüfttotalendoprothesen: Eine retrospektive Beobachtungsstudie über Häufigkeit und Ursachen einer seltenen Komplikation
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Published: | October 21, 2024 |
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Fragestellung: Ziel dieser Studie war es, die Inzidenz und möglichen Ursachen für die Dislokation von Pinnacle-Polyethylen-Inlay in unserer Klinik zu untersuchen.
Methodik: Wir führten eine retrospektive Analyse von 7.027 Patienten durch, die in unserer Einrichtung mit dem Pinnacle-Acetabulum-Pfanne-System eine primäre Hüft-Totalendoprothese (THA) erhielten. Analysiert wurden alle Patienten, die postoperativ mit einer isolierten Inlay-Dislokation zurückkehrten. Die Datensammlung umfasste demografische Daten, klinische Präsentationen, chirurgische Details, Implantatspezifikationen sowie radiographische und CT-Befunde, ergänzt durch eine gematchte Kontrollgruppe mittels 2:1-Propensity-Score-Matching. Eine logistische Regressionsanalyse wurde verwendet, um unabhängige Risikofaktoren für Inlay-Dislokationen zu identifizieren.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Von den analysierten Patienten erlebten 32 eine Inlay-Dislokation, was einer Komplikationsrate von 0,45% entspricht. Die Zeit bis zur Dislokation variierte mit einem Mittelwert von 71,47 ± 60,10 Monaten nach der Operation. Die logistische Regressionsanalyse identifizierte signifikante Risikofaktoren: Das Alter (p=0,022) und das Geschlecht (p=0,004) waren signifikant unterschiedlich zwischen der Gruppe mit Dislokationen und der Kontrollgruppe. Die Analyse ergab auch, dass eine Schraubenfixierung (p=0,028; Odds Ratio [OR] = 11,667) und die Wahl eines Marathon-Inlays (p=0,049; OR = 2,797) signifikante Faktoren waren (Tabelle 1 [Tab. 1]). Ein signifikanter Unterschied zeigte sich bei der Anteversion nach Lewinnek (p=0,001; OR = 0,903) zwischen den Gruppen (Tabelle 2 [Tab. 2], Abbildung 1 [Abb. 1]).
Inlay-Dislokationen im Pinnacle-System, obwohl selten, erfordern entscheidende Interventionen und Revisionen. Unsere Ergebnisse zeigen mehrere Risikofaktoren auf, die das Dislokationsrisiko erhöhen. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung einer präzisen Platzierung der Komponenten in der Totalen Hüftendoprothetik, um Komplikationen zu verringern. Eine frühzeitige Erkennung und angemessene Behandlung dieser Risikofaktoren sind entscheidend, um die Patientenergebnisse zu verbessern.