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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2024)

22. - 25.10.2024, Berlin

Das Vorliegen einer IDH2-Mutation reduziert signifikant das Überleben bei Patienten mit Chondrosarkom

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Anne Weidlich - UniversitätsCentrum für Orthopädie, Unfall- & Plastische Chirurgie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Dresden, Germany
  • Klaus-Dieter Schaser - UniversitätsCentrum für Orthopädie, Unfall- & Plastische Chirurgie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Technische Universität Dresden, Dresden, Germany
  • Tareq Juratli - Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Dresden, Germany
  • Jessica Pablik - Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Dresden, Germany
  • Hagen Fritzsche - UniversitätsCentrum für Orthopädie, Unfall- & Plastische Chirurgie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Dresden, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2024). Berlin, 22.-25.10.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocAB27-2493

doi: 10.3205/24dkou092, urn:nbn:de:0183-24dkou0927

Published: October 21, 2024

© 2024 Weidlich et al.
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Fragestellung: Die Prognose von Chondrosarkomen (CS) hängt maßgeblich vom Grading ab. Initial nur bei Gliomen nachgewiesen, scheint die IDH (Isocitratdehydrogenase)-Mut. mgl.weise auch bei CS-Pat. (Nachweis bis 80%) einen Prognosefaktor darzustellen. Im Gegensatz zu Gliomen zeigen sich allerdings uneinheitliche/kontroverse Ergebnisse zu rezidiv- und metastasen(MET)freiem Überleben (ÜL) bei IDH-mut. high-grade CS, so dass die genaue Rolle weiterhin unklar bleibt. Ziel der Arbeit war die Analyse des IDH-Mut.status und dessen progn. Einflusses auf das krankheitsspezif., MET- und rezidivfreie ÜL von CS-Pat.

Methodik: Retrospektiv erfolgte bei allen CS-Pat. (2002–03/2023) eine molekularpath. Analyse (DNA-Isolierung, Sequenzierung mit NGS-Panel) hinsichtlich tumorspezif. Mut. Die Ergebnisse wurden in Relation zum onkolog. Outcome (Rezidiv-, MET-, Überlebensrate) gesetzt und hinsichtlich Prognoserelevanz analysiert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es konnten 72 CS (w/m: 26/46, mittl. Alter 59 (16–89) J.) der Extr. (57%)/des Stammes (43%, davon 14%/18% WS/Becken) analysiert werden. In 78% wurde eine R0-Resektion erzielt. Bei 54% zeigte sich eine IDH-Mut. (IDH1/2:64/36%). Die TP53-Mut. konnte bei 14% nachgewiesen werden. Im Median kam es in 28% nach 21 Mon. (1–188) zu einem Rezidiv, 39% der Pat. entwickelten nach 18 Mon. (1–226) MET. Das mediane FU betrug 28 (1–226) Mon., 24% der Pat. verstarben krankheitsbedingt.

Das mittl. krankheitsspezif. ÜL (Kapl.-Meier-Schätzer) betrug 157 Mon. (95% KI [128–186]) bei einer 1/2/5-JÜR von 88/78/64%. Pat. mit IDH-Mut. wiesen ein schlechteres krankheitsspezif. ÜL auf (p=0,051), insbes. Pat. mit IDH2-Mut. (p<0,001). Die TP53-Mut. war mit einem schlechteren MET- und rezidivfreien ÜL assoziiert (je p<0,001). Das Grading beeinflusste signif. das krankheitsspezif., MET- und rezidivfreie ÜL (p<0,001/0,03/<0,001). Im METfreien ÜL zeigte sich ein Trend zum schlechteren ÜL bei IDH-mut. CS-Pat.

Bei CS-Pat. ist das Vorliegen einer IDH-Mut. je nach Grading unterschiedlich (am höchsten in dediff. CS) und mit einem signif. schlechteren krankheitsspezif. ÜL (IDH2) verbunden. Zudem beeinflusst das Grading signif. das krankheitsspezif. ÜL, MET- und Rezidivrate. Ob die IDH-Mut. auch bei low-grade CS einen Prognosefaktor darstellt und als diagnost. Marker dienen kann, muss in weiteren Studien evaluiert werden.

Abbildung 1 [Abb. 1]

Tabelle 1 [Tab. 1]