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Chirurgisches Management und Behandlungsergebnisse nach atypischen Femurfrakturen. Ergebnisse einer Matched-Pair-Analyse des AltersTraumaRegister DGU
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Published: | October 21, 2024 |
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Fragestellung: Die Behandlungsergebnisse von Patienten mit atypischen subtrochantären Frakturen (ASF) sind nach wie vor unklar. Die Daten eines großen internationalen geriatrischen Traumaregisters wurden analysiert, um die Ergebnisse von Patienten mit ASF im Vergleich zu Patienten mit typischen osteoporotischen subtrochantären Frakturen (TSF) zu untersuchen.
Methodik: Es wurden die Daten des AltersTraumaRegisters der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) (ATR-DGU) analysiert. Alle Patienten, welche wegen einer ASF oder TSF chirurgisch behandelt wurden, wurden in diese Analyse einbezogen. Für beide Frakturtypen wurde ein paarweises Matching durchgeführt, bei dem statistische Zwillinge auf der Grundlage von Hintergrundmerkmalen wie Geschlecht, Alter, American Society of Anesthesiologists (ASA)-Score und Gehfähigkeit gebildet wurden.
Die Krankenhaus interne Sterblichkeit sowie die Sterblichkeitsrate bei der 120-Tage-Follow-up-Untersuchung, die Mobilität nach 7 und 120 Tagen, die Reoperationsrate, das Entlassungsmanagement im Krankenhaus, die Wiederaufnahmerate ins Krankenhaus bis zur 120-Tage-Follow-up-Untersuchung, die gesundheitsbezogene Lebensqualität, die Art der chirurgischen Behandlung sowie die antiosteoporotische Therapie nach 7 und 120 Tagen wurden als Ergebnisgrößen mit Hilfe einer multivariaten logistischen Regressionsanalyse bewertet.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Von den 1.800 eingeschlossenen Patienten hatten 1.781 TSF und 19 ASF. Die logistische Regressionsanalyse ergab, dass Patienten mit ASF häufiger mit einer geschlossenen intramedullären Nagelung behandelt wurden (RR = 3,59, p < 0,001) und nach 120 Tagen eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine Vitamin-D-Supplementierung als Osteoporosetherapie hatten (RR = 0,88, p < 0,002).
Patienten mit ASF wurde häufiger nach der Operation nach Hause entlassen (RR = 1,43, p < 0,001), und sie tendierten auch häufiger dazu, weiterhin zu Hause zu leben verglichen mit Patienten mit TSF (RR = 1,33, p < 0,001). Dementsprechend hatten Patienten mit TSF ein höheres relatives Risiko, ihren Selbstversorgungsstatus zu verlieren, was sich in einer erhöhten Rate von Patienten zeigte, die präoperativ zu Hause lebten und postoperativ in Pflegeheime (RR = 0,19, p < 0,001) oder andere Krankenhäuser (RR = 0,00, p < 0,001) entlassen wurden.
Bei der chirurgischen Behandlung von ASF wurde häufiger eine geschlossene intramedulläre Frakturreposition durchgeführt. Darüber hinaus konnten Patienten mit ASF eher nach Hause entlassen werden und verstarben signifikant seltener innerhalb des vorgegebenen Zeitrahmens. Die Rate der perioperativen Komplikationen, die sich in nicht signifikanten Reoperationsraten ausdrückt, sowie die Gehfähigkeit der Patienten während des Nachbeobachtungszeitraums blieben unbeeinflusst.