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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2024)

22. - 25.10.2024, Berlin

Funktionelles Outcome und Wiederaufnahme sportlicher Aktivitäten nach weiter Tumorresektion primär maligner Knochentumore und megaprothetischer Rekonstruktion des distalen Femurs oder der proximalen Tibia

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Lucia Maria Westphal - Universitätsklinikum Münster, Klinik für Allgemeine Orthopädie und Tumororthopädie, Münster, Germany
  • Christoph Theil - Universitätsklinikum Münster, Klinik für Allgemeine Orthopädie und Tumororthopädie, Münster, Germany
  • Georg Gosheger - Universitätsklinikum Münster, Klinik für Allgemeine Orthopädie und Tumororthopädie, Experimentelle Orthopädie, Münster, Germany
  • Moritz Ellerbrock - Universitätsklinikum Münster, Klinik für Allgemeine Orthopädie und Tumororthopädie, Münster, Germany
  • Niklas Deventer - Universitätsklinikum Münster, Klinik für Allgemeine Orthopädie und Tumororthopädie, Münster, Germany
  • Kristian Nikolaus Schneider - Universitätsklinikum Münster, Klinik für Allgemeine Orthopädie und Tumororthopädie, Münster, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2024). Berlin, 22.-25.10.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocAB12-3302

doi: 10.3205/24dkou008, urn:nbn:de:0183-24dkou0088

Published: October 21, 2024

© 2024 Westphal et al.
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Text

Fragestellung: Über die Wiederaufnahme sportlicher Aktivitäten nach weiter Resektion eines primär malignen Knochentumors und anschließender megaprothetischer Rekonstruktion mit einem distalen Femurersatz (DFR) oder einem proximalen Tibiaersatz (PTR) ist wenig bekannt. Ziel unserer Studie war es, (1) das funktionelle Outcome, (2) die prä- und postoperativen sportlichen Aktivitäten sowie (3) potenzielle förderliche und limitierende Faktoren zu bestimmen.

Methodik: Retrospektive Analyse von 817 Patienten, bei denen zwischen 1993 und 2015 nach weiter Tumorresektion eine modulare megaprothetische Rekonstruktion erfolgte. Ausschlusskriterien waren Tod, Amputation, Übersee-Wohnort und angeborene körperliche Einschränkungen, sodass 127 DFR-Patienten und 57 PTR-Patienten eingeschlossen werden konnten. Das funktionelle Ergebnis und die Rückkehr zur sportlichen Aktivität wurden mit standardisierten Outcome-Parametern erhoben: Toronto Extremity Salvage Score (TESS), Musculoskeletal Tumor Society Score (MSTS), Forgotten Joint Score (FJS), Subjective Knee Value (SKV), Tegner Activity Score (TS) und Weighted Activity Score (WAS). Abhängig von der Datenverteilung wurden nicht-parametrische und parametrische Analysen mittels Mann-Whitney-U-Test oder t-Test durchgeführt. Ein p-Wert von < 0,05 galt als statistisch signifikant.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Für den DFR konnten die Ergebnisse von 93 Patienten (73% Follow-Up-Rate, 43 Frauen) mit einem medianen Follow-Up von 182 Monaten (IQR 130–260) ausgewertet werden. Das mediane Alter zum Zeitpunkt der Operation betrug 20 Jahre (IQR 15–35) und der mediane BMI 25 (IQR 22–29). Die medianen Outcome-Scores beliefen sich auf: MSTS 18 (IQR 12–23), TESS 75% (IQR 60–84), FJS 25 (IQR 8–40), SKV 53% (IQR 40–70), TS 3 (IQR 3–4) und WAS 4 (IQR 0–8).

Für den PTR konnten die Ergebnisse von 42 Patienten (74% Follow-Up-Rate, 17 Frauen) mit einem medianen Follow-Up von 193 Monaten (IQR 137–244) ausgewertet werden. Das mediane Alter zum Zeitpunkt der Operation betrug 16 Jahre (IQR 14–19) und der mediane BMI 24 (IQR 22–27). Die medianen Outcome-Scores beliefen sich auf: MSTS 17 (IQR 15–22), TESS 78% (IQR 68–88), FJS 32 (IQR 20–46), SKV 60% (IQR 40–70), TS 3 (IQR 3–4) und WAS 4 (IQR 1–10). Postoperativ haben 61% der DFR-Patienten und 76% der PTR-Patienten mindestens eine sportliche Aktivität ausgeübt - im Vergleich zu präoperativ 81% (DFR) und 90% (PTR). Dabei sank der Anteil derjenigen, die postoperativ high-impact Sportarten betrieben, bei DFR von 55% auf 3% und bei PTR von 60% auf 7%. Das funktionelle Outcome nach DFR und PTR ist insgesamt gut und eine Wiederaufnahme sportlicher Aktivitäten ist postoperativ regelmäßig möglich. Postoperativ konnte eine Verschiebung von high-impact zu medium- und low-impact Sportarten sowie eine Diversifizierung der sportlichen Aktivitäten beobachtet werden. Das Alter der Patienten zum Zeitpunkt der Operation und höhere präoperative sportliche Aktivitätsniveaus waren postoperativ mit besseren funktionellen Ergebnissen und einer höheren Aktivität verbunden.