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CODE RED. Inhouse hands-on Kurs für Training und Teambuilding
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Published: | October 21, 2024 |
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Fragestellung: Der Mitarbeitermangel macht auch vor der Unfallchirurgie und Orthopädie nicht halt. Durch die Bank wird im deutschsprachigen Raum chirurgischer Nachwuchs in den Kliniken gesucht. Aufgrund der strikten Arbeitszeitregelungen und des Mitarbeitermangels leidet gerade die praktische, chirurgische Weiterbildung. Ein Grundgedanke dieses Projekts ist es, durch eine Fokussierung auf die Ausbildung chirurgischer Kernkompetenzen potenzielle Mitarbeiter zu akquirieren und zu halten.
Kann die Etablierung eines in House Hands-on Kurses als praktische Übung chirurgischer unfallchirurgischer und orthopädischer Grundfertigkeiten die Attraktivität als Arbeitgeber steigern, neue Mitarbeiter akquirieren und halten, die operative Qualität verbessern und die Teamstruktur stärken?
Methodik: An der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie des Uniklinikums Salzburg wurde der Hands-on Kurs „CODE RED, Cadaver orientated direct education – real experts off desk“ entwickelt und umgesetzt. Im Rahmen dieses Curriculums erfolgt das Teaching operativer Grundfertigkeiten Wie Platten- und Nagelosteosynthesen in Kleingruppen von jeweils zwei Assistenzärzten und einem Oberarzt am anatomischen Präparat. D.h. jedem Assistenzarzt steht ein halber Körperspender zur Verfügung. Es werden sowohl die Indikationen, als auch die Zugangswege und Instrumentarien theoretisch sowie praktisch gelehrt und geübt. Der Kurs beinhaltet sechs Einheiten am anatomischen Präparat, ein in House Schockraumtraining sowie eine Fortbildung zur Durchführung des Säuglingsultraschalls der Hüfte. Gesamtdauer des Kurses sind 24 Monate.
Für die einzelnen Kurseinheiten stehen jeweils 16 Stunden (Obere Extremität, Untere Extremität) und jeweils 8 Stunden (Arthroskopie, Endoprothetik, Weichteileingriffe) zur Verfügung. Zudem 8 Stunden Schockraumtraining und 4 Stunden Ultraschall der Säuglingshüfte.
Die Qualität der Weiterbildungsmaßnahme sowie die Auswirkungen auf die Teamstruktur und das Sicherheitsgefühl im Operationssaal werden durch einen Fragebogen, entwickelt durch einen externen Psychologen, evaluiert.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Nach Auswertung der Fragebögen sind die ersten Kurse durchweg positiv durch die teilnehmenden Assistenzärzte bewertet worden. Das theoretische Wissen eigneten sie sich selbstständig in Lerngruppen inklusive Vorträgen zu den jeweiligen Instrumentarien und Verletzungsbildern an.
Zur Mitarbeiterakquise wurden Fotos und Videos durch die PR Abteilung des Uniklinikums angefertigt und auf Social Media Kanälen veröffentlicht, um potenzielle zukünftige Bewerber direkt anzusprechen.
Die Zwischenauswertung des Kurses ist durchweg positiv. Die Aufrechterhaltung der Patientenversorgung stellt eine Herausforderung an den Kurstagen dar, sollte sich jedoch mit einer Verbesserung der Mitarbeiterakquise zukünftig leichter gestalten. Dieses Konzept scheint einen wichtigen Beitrag in der Akquise und dem Halten von ärztlichen Mitarbeitern zu leisten.