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Bewertung und Umsetzung eines Arthrosonographiekurses in die medizinische Lehre: Eine Analyse der Erfahrungen der Studenten, des Kompetenzerwerbs und der Auswirkungen auf die klinische Praxis
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Published: | October 21, 2024 |
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Fragestellung: Ultraschalluntersuchungen der Gelenke bieten wertvolle diagnostische Erkenntnisse, doch die strukturierte Unterweisung in der medizinischen Ausbildung ist derzeit mangelhaft. Ziel dieser Studie war es, die Wahrnehmung der Studierenden in Bezug auf Ultraschall zu untersuchen und die Auswirkungen eines Lehrkurses auf ihre praktischen Fähigkeiten zu bewerten.
Methodik: Neunzehn Studenten nahmen an einem neu eingeführten Ultraschallkurs teil. Vor Beginn des Kurses füllten die Teilnehmer einen Fragebogen aus, in dem sie ihre allgemeinen Ultraschall- und Arthrosonographie-Erfahrungen beurteilten. Vor Beginn des Kurses wurden in einer objektiv strukturierten klinischen Prüfung (OSCE) die sonographischen Diagnosefähigkeiten der Studenten in Bezug auf Gelenkstrukturen bewertet. Während des gesamten Kurses arbeiteten die Studenten in kleinen Gruppen (maximal 3 Studenten) mit erfahrenen Ausbildern (orthopädische Chirurgen mit fortgeschrittener sonographischer Ausbildung) zusammen. Das Curriculum umfasste Standardschnittebenen gemäß den DEGUM-Richtlinien für Schulter, Ellbogen, Handgelenk, Knie und Sprunggelenk. Der Kurs schloss mit einer erneuten OSCE und einer Evaluierung der Lehre ab.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die anfängliche Selbsteinschätzung der Studenten ergab eine begrenzte Ultraschallerfahrung (2,2/5, 0=gering, 5=hoch) und keine Erfahrung mit Gelenkultraschall (0,4/5). Die Studierenden äußerten den Wunsch nach mehr Ultraschallkursen (4,6/5) und eine höhere Wahrscheinlichkeit, Ultraschall zu verwenden, wenn sie damit vertrauter wären (4,4/5), und schätzten ihre Ultraschallkenntnisse als unterdurchschnittlich ein (1,2/5). In der 20-teiligen OSCE zeigten die Studierenden eine signifikante Verbesserung: Sie erreichten durchschnittlich 34,3 von 100 Punkten vor dem Kurs und 96,1 Punkte danach (p<0,001). Der Kurs erhielt eine Durchschnittsnote von 1,3 (1=beste Note, 5=schlechteste Note), mit hohen Bewertungen für Kompetenz (1,1), Motivation (1,1) und Pünktlichkeit (1,1). Verbesserungswürdig waren die Prüfungsrelevanz für die orthopädische Hauptprüfung (2,3) und die interdisziplinären Lehrinhalte (2,3). Die Studierenden begründeten das geringe Angebot an Ultraschallkursen und den seltenen Einsatz von Gelenkultraschall in der klinischen Routine vor allem mit der begrenzten Expertise der durchführenden Ärzte.
Diese Studie führt einen Ultraschallkurs in die Ausbildung von Studenten ein und zeigt eine signifikante Verbesserung sowohl der praktischen Fähigkeiten. Die Ergebnisse sprechen für die routinemäßige Integration von gemeinsamen Ultraschallkursen in die medizinischen Lehrpläne, um bestehende Kompetenzlücken zu schließen und eine umfassende klinische Ausbildung zu fördern.