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German Congress of Orthopedic and Trauma Surgery (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

Würden sich Patienten einer postoperativen Nachsorge per Smartphone-Applikation unterziehen?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Julian Scherer - Klinik für Traumatologie, UniversitätsSpital Zürich, Zürich, Switzerland
  • Frank Keller - Orthozentrum Rosenheim, Rosenheim, Germany
  • Hans-Christoph Pape - Klinik für Traumatologie, UniversitätsSpital Zürich, Zürich, Switzerland
  • Georg Osterhoff - Klinik für Traumatologie, UniversitätsSpital Zürich, Zürich, Switzerland

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocFS23-870

doi: 10.3205/18dkou871, urn:nbn:de:0183-18dkou8719

Published: November 6, 2018

© 2018 Scherer et al.
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Fragestellung: Telemedizin könnte eine Alternative für die engmaschige Nachsorge von Patient/innen darstellen. Die meisten Menschen in den entwickelten Ländern verfügen über ein Smartphone – das gilt zunehmend auch für ältere Patienten. Es konnte gezeigt werden, dass Chirurgen eine postoperative Nachsorge via Smartphone-Applikation unterstützen würden.

Ziel dieser Studie war nun auch die Perspektive der Patienten zu untersuchen und zu eruieren, ob diese postoperativ eine Applikation zur Aufzeichnung gesundheitsspezifischer Daten auf ihrem Smartphone nutzen würden.

Methodik: Zwischen Sep 2017 und Dez 2017 wurde eine papier- und online-basierte (Google Forms®) Umfrage durchgeführt. Die Teilnehmer wurden befragt, ob sie bereit wären, sich von ihrem Chirurgen mittels Smartphone-Applikation postoperative monitorisieren zu lassen. Die Spezifikationen der Applikation wurden den Teilnehmern im Detail erklärt und es wurden Fragen zu Alter, Geschlecht und Beruf sowie zu der Bereitschaft, eine solche App zu installieren, gestellt.

Ergebnisse: Im Ganzen wurden 962 Individuen (Alter 51.7±17.4 Jahre, 521 weiblich) befragt. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer (54%) waren älter als 55 Jahre. Die Mehrheit aller Teilnehmer (68.7%) würde eine Nachsorge per Smartphone-Applikation befürworten, verglichen mit 14.6%, die dies nicht wünschten; 16.7% waren unsicher. Männliche Teilnehmer und Teilnehmer mit einem Alter <30 und >55 Jahre waren eher bereit, die Applikation zu nutzen; Teilnehmer mit beruflich-medizinischem Hintergrund (20.6%) waren weniger häufig dazu bereit (62.3%). Mehr als 2/3 aller Teilnehmer über 55 Jahren (72.6%) würden die App akzeptieren.

Der am häufigsten genannte Grund für die Nutzung der Applikation war ein direkter Nutzen für den Patienten (72.9% in der Akzeptanz-Gruppe). Der am häufigsten genannte Grund gegen die Nutzung der Applikation waren Sorgen bezüglich der Datensicherheit (51.4% in der Ablehnungs-Gruppe).

Schlussfolgerung: Die Mehrheit der Befragten würde einer postoperativen Nachsorge via Smartphone-Applikation zustimmen. Das schließt insbesondere auch ältere Teilnehmer ein. Die meisten Teilnehmer sahen einen direkten Nutzen für den Patienten. Vor einer flächendeckenden Einführung eines solchen Nachsorge-Instruments müssten jedoch Sorgen zur Datensicherheit adressiert werden.