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German Congress of Orthopedic and Trauma Surgery (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

Verteilung muriner immunsuppressiver neutrophiler Granulozyten nach Thoraxtrauma

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Nils Becker - Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Frankfurt am Main, Germany
  • Philipp Störmann - Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Frankfurt am Main, Germany
  • Lasse Mertens - Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Frankfurt am Main, Germany
  • Sebastian Wutzler - Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Frankfurt am Main, Germany
  • Frank Hildebrand - Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Aachen, Germany
  • Ingo Marzi - Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Frankfurt am Main, Germany
  • Borna Relja - Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Frankfurt am Main, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocPT30-599

doi: 10.3205/18dkou870, urn:nbn:de:0183-18dkou8708

Published: November 6, 2018

© 2018 Becker et al.
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Text

Fragestellung: Neutrophile Granulozyten (Neutrophile) spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung posttraumatischer pulmonaler Komplikationen. Während einer akuten Inflammation können im Blut drei verschiedene Subtypen von Neutrophilen unterschieden werden: klassische Zellen (segmentförmiger Zellkern), Zellen mit einem stabförmigen Zellkern und antiinflammatorische, T-Zell-supprimierende CD16brightCD62Ldim-Zellen (hypersegmentierter Zellkern). Da sowohl die Dynamik und die Rolle der Neutrophilen-Subtypen bei traumatischen Lungenverletzungen bisher unklar ist, wurde die Verteilung lokaler und systemischer Neutrophiler untersucht.

Methodik: In c57BL/GN-Mäusen wurde ein stumpfes Thoraxtrauma (TxT) induziert. Sham-Gruppen haben kein Thoraxtrauma erhalten. Nach 24 Stunden wurden Blut, Bronchoalveoläre Lavage (BAL) und peritoneale Lavage (PL) entnommen. Milz, Lunge, Leber und Knochenmark (KM) wurden einer Einzelzellisolation zugeführt. Die entnommenen Proben wurden in der Durchflusszytometrie auf Vitalität, CD45-, Ly6G-, CD16- und CD62L-Expression untersucht.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: In Blut, Milz, Lunge, Leber, PL und BAL zeigte sich nach TxT eine signifikante Steigerung der Ly6G+-Granulozyten. Im KM waren Ly6G+-Zellen nach TxT signifikant verringert. Vitale CD45+Ly6G+CD16brightCD62Ldim-Neutrophile waren nach TxT in Milz und Lunge signifikant verringert, und signifikant gesteigert im KM, PL, und BAL. Vitale CD45+Ly6G+CD16brightCD62Lbright-Neutrophile waren nach TxT im Blut signifikant verringert, und signifikant gesteigert in KM, PL und Lunge. Vitale CD45+Ly6G+CD16dimCD62Lbright-Neutrophile waren nach TxT in PL, BAL, Leber und Lunge signifikant verringert, und in Blut, KM und Milz signifikant gesteigert.

Die Einwanderung von Neutrophilen in geschädigtes und nicht-geschädigtes Gewebe nach Trauma spricht für ihre allgemeine Rekrutierung aus dem KM. Geringere Konzentrationen der „immunsuppressiven“ CD16brightCD62Ldim-Neutrophilen in geschädigtem Lungengewebe könnte Teil eines Regulationsmechanismus sein, welcher zu einer gesteigerten lokalen proinflammatorischen Antwort führt, während die Zunahme der CD16brightCD62Ldim-Neutrophilen in nicht-geschädigtem Gewebe einer potentiellen systemischen Hyperinflammation mit resultierenden Organschäden entgegenwirken könnte.

Dieses Projekt wurde durch die DFG WU 820/2-1, HI 820/5-1, RE 3304/8-1 gefördert.