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Fragestellung: Mehrere im New England Journal of Medicine publizierte Studien beschreiben, dass die Arthroskopie des Kniegelenks keinen wissenschaftlich nachweisbaren Effekt habe. Basierend auf den Ergebnissen dieser Studien wurde die Arthroskopie des Kniegelenks bei Gonarthrose mittlerweile aus dem Leistungskatalog der GKV entfernt.

Da sich diese Aussage jedoch nicht mit der klinischen Erfahrung deckt war es das Ziel, diese Studien nach den Kriterien der evidenzbasierten Medizin zu evaluieren.

Methodik: Die vier höchstrangig publizierten randomisierten klinischen Studien (Moseley 2002 [1], Kirkley 2008 [2], Katz 2013 [3] und Sihvonen 2013 [4], alle veröffentlicht im New England Journal of Medicine) welche den Effekt der Arthroskopie des Kniegelenks evaluieren, wurden gemäß den Kriterien der evidenzbasierten Medizin betrachtet.

Ergebnisse: Zwar handelte es sich bei allen evaluierten Studien um randomisierte kontrollierte Studien, diese wiesen aber trotzdem erhebliche, teils schwere Mängel auf. Diese Mängel umfassen u. a. einen Sampling Bias welcher die externe Validität beeinträchtigt und einen Selektionsbias, welcher die interne Validität beeinträchtigt. So wurden beispielsweise in mehreren Studien pro Studienzentrum weniger als ein Patient pro Monat in die Studie aufgenommen.

Des weiteren wurde zwar in einer Studie eine Scheinoperation durchgeführt, welche auch zu einer idealen Verblindung der Patienten geführt haben dürfte, jedoch wies diese Studie eine nicht validierte Hauptzielvariable auf. In einer anderen Studie wurde eine arthroskopische Lavage als Scheinoperation deklariert.

Weitere Studien wiesen zwar validierte Hauptzielvariablen auf, allerdings bestand in diesen Studien keine Verblindung.

In einigen Studien wurden Schlussfolgerungen gezogen, welche nur mit Mühe nachzuvollziehen sind. Zudem wurde eine Vielzahl an weiteren Mängeln identifiziert

Schlussfolgerung: Im Rahmen dieser Analyse wurde deutlich, dass hier untersuchten und im New England Journal of Medicine veröffentlichten Studien wesentliche und teils schwere methodische Mängel aufweisen und allein aufgrund der Patientenselektion nicht auf sämtliche Patienten mit einer Gonarthrose oder einer Meniskusläsion übertragbar sind. Obwohl es sich in den Studien um ein hochselektioniertes Patientenkollektiv handelt, wurden die Ergebnisse dieser Studien jedoch nachfolgend auf die Allgemeinheit übertragen.

Afgrund der Vielzahl und der Schwere der Mängel dieser Studien werden Zweifel an der externen Valdität dieser Studien laut. Insofern scheint es angebracht, die Literatur bezüglich der Effektitivät der Arthroskopie des Kniegelenks neu zu bewerten.