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German Congress of Orthopedic and Trauma Surgery (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

Auswirkungen der Implementierung eines Sliding-Gantry CT auf die Diagnostikzeit im Schockraum

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Matthias Meng - Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Unfallchirurgie, Magdeburg, Germany
  • Felix Walcher - Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R, Klinik für Unfallchirurgie, Magdeburg, Germany
  • Benjamin Lucas - Klinik für Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Magdeburg, Magdeburg, Germany
  • Stefan Piatek - Universitätsklinik für Unfallchirurgie, Magdeburg, Germany
  • Jan P. Schüttrumpf - Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R., Klinik für Unfallchirurgie, Magdeburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocPT16-1113

doi: 10.3205/18dkou657, urn:nbn:de:0183-18dkou6570

Published: November 6, 2018

© 2018 Meng et al.
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Text

Fragestellung: In der Schockraumversorgung ist eine schnelle Diagnostik mittels CT zur Entscheidung über das weitere Vorgehen unabdingbar. Dabei ist sowohl eine möglichst geringe Entfernung zum CT als auch der Einsatz eines Sliding-Gantry CT mit einer kürzeren Zeit verbunden. Beim Sliding-Gantry CT ermöglicht neben dem Wegfall der Transportzeiten auch das Einsparen des Umlagerns des Patienten eine schnellere Diagnostik.

In der vorliegenden Arbeit wird der Effekt der Umstellung auf eine Sliding-Gantry CT auf die Diagnostikzeit im Schockraum untersucht.

Es wird erwartet, dass durch die Implementierung einer Sliding Gantry CT im Schockraum die Diagnostikzeit signifikant verkürzt wird.

Methodik: Eingeschlossen wurden Schockraumbehandlungen im Zeitraum vom 1.1.2016 bis 31.12.2017 die während der Schockraumphase ein CT erhalten haben. Dabei ist der Zeitraum 01/16 bis 12/16 als Vergleichszeitraum mit konventionellem CT (Phase 1, 144 Patienten)), 01/17 bis 04/17 als Umbauphase mit ausgelagertem Schockraum (Phase 2, 65 Patienten), 5/17 bis 7/17 als Einführungszeitraum des Sliding-Gantry CT (Phase 3, 93 Patienten) und 8/17 bis 12/17 als Zeitraum mit routinemäßiger Nutzung des Sliding-Gantry CTs (Phase 4, 147 Patienten) erhoben wurden. Evaluiert wurden die Zeitpunkte der Aufnahme im Klinikinformationssystem und des ersten CT-Bildes. Signifikante Ereignisse, die zu einer Verzögerung der Schockraumdiagnostik führten wurden mit einem standardisierten Ereignisbogens erfasst. Um einen Bias in Bezug auf die Verletzungsschwere zu vermeiden wurde zudem der ISS erfasst und das Patientenkollektiv in Leichtverletzte (ISS<16) und Schwerverletzte (ISS>16) aufgeteilt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bezogen auf den Vergleichszeitraum verlängerte sich die Diagnostikzeit in der Umbauphase.

Jedoch schon während der ersten Monate mit Nutzung des Sliding-Gantry CT zeigte sich eine Reduzierung der Zeit. Im weiteren Verlauf stabilisierte sich der Zeitgewinn auf ein Niveau zwischen ca. 4,28 min (ISS bis 15) bzw. 5,08 min (ISS ab 16) (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]).

Von den 104 dokumentierten Ereignissen zeigten sich als Hauptverzögerungsgründe in der Übergangsphase die geänderte Kabel-/Beatmungsschlauchführung (25%), die Lagerung des Patienten (15,4%) sowie Fehlfunktionen des Patiententisches (12,5%). Dabei musste die Untersuchung 11x abgebrochen werden (10,6%). In 6 Fällen war der Wechsel auf das konventionelle CT nötig (5,8%).

Bereits 3 Monate nach Einführung eine Sliding-Gantry CTs im Schockraum kann die durchschnittl. Zeit bis zum CT um mehr als 20% reduziert werden. In Bezug auf die angegebenen Verzögerungsgründe eignet sich aus unserer Sicht ein konsequentes Teamtraining vor der Nutzung des Sliding-Gantry CTs im praxisnahen Setting, um unnötige Verzögerungen zu minimieren. Weiterhin wäre für eine reibungslose Nutzung eine frühzeitige Anwendereinbindung durch den Hersteller während der Konstruktions- und Installationsphase wünschenswert, um bauartbedingte Probleme wie eine geänderte Kabelführung zu vermeiden.