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Multiplex-Erreger-PCR aus Gelenkpunkat – Propioni-Nachweis bei Kultur-negativen Befunden
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Published: | November 6, 2018 |
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Fragestellung: Die PCR-basierte Erregeridentifikation aus Gelenkpunktat mittels Multiplex-PCR Systemen ist in zahlreichen Studien evaluiert und überprüft worden. Insgesamt bieten die Systeme einen zeitlichen Vorteil gegenüber der konventionellen Kultur, da sie innerhalb weniger Stunden ein Ergebnis liefern. Sie zeichnen sich dabei durch eine hohe Spezifität aus, bei aber nur mäßiger Sensitivität. Ein entscheidender Nachteil sind die erheblichen Kosten, welche in der Regel mit der Anwendung dieses diagnostischen Werkzeugs verbunden sind.
Propionibacterium acnes gehört zu den mit Prothseninfekten assoziierten Erregern. Seine schwere kulturelle Nachweisbarkeit macht ihn zu einem schwierigen Pathogen in der Differentialdiagnostik der schmerzhaften Endoprothese. Wir haben retrospektiv untersucht, welchen Benefit die PCR-Untersuchung in diesen Fällen bringen kann.
Methodik: Seit 11/2015 wurde bei allen Patienten mit der Diagnose „schmerzhafte Endoprothese“, die zum Infektausschluss prä- oder intraoperativ punktiert wurden, ein Aliquot der Probe mittels kommerzieller Multiplex-Erreger-PCR untersucht. Zusätzlich wurde konventionelle Mikrobiologie, Zellzahl, sowie Blutuntersuchungen durchgeführt. Im Falle einer Revisionsoperation wurden zudem Gewebeproben nach üblichen Standards histologisch und mikrobiologisch ausgewertet. Wir analysierten diejenigen Patienten, bei denen in der PCR der Nachweis eines Propionibacteriums gelang, hinsichtlich der Korrelation zur konventionellen Kultur, sowie zu den MSIS-Kriterien für einen Protheseninfekt und weiteren diagnostischen Werkzeugen.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Im Untersuchungszeitraum konnten insgesamt 200 Proben in der Multiplex-PCR-Untersuchung analysiert werden, dabei wurde 18 mal ein Propionibacterium detektiert. Nur 6 dieser Patienten zeigten auch einen entsprechenden Befund in der konventionellen Mikrobiologie aus Punktat, Gewebe oder Sonication. Nur 4 der Patienten erfüllten die Kriterien für einen Protheseninfekt gemäß den MSIS-Kriterien. Erhöhte CRP- oder Leukozytenwerte waren die Ausnahme, auch die Histologie korrelierte schlecht mit dem DNA-Nachweis.
Die Fälle wurden in unserer Abteilung als Infektion gewertet und als solche behandelt. 15 der 18 Patienten zeigten eine Infektkonsolidierung im letzten Follow-up.
Es bleibt unklar, ob die PCR mit einer überlegenen Sensitivität die Infekte mit Propionibacterium nachweisen kann, oder ob es sich um eine erhöhte Anfälligkeit gegen Kontaminationen handelt. Wahrscheinlich aber ist, dass die MSIS-Kriterien in diesen Fällen zu konservativ und nicht geeignet sind, diese Infekte sicher zu erkennen.