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German Congress of Orthopedic and Trauma Surgery (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

Intramedulläre Verankerung vaskularisierter Fibulatransplantate und femorale Verlängerung zur Rekonstruktion des distalen Femurs nach Tumorresektion

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Ulrich Lenze - Royal Children's Hospital, Department of Orthopaedics, Melbourne, Australia
  • Mark O'Sullivan - Royal Children's Hospital, Department of Orthopaedics, Melbourne, Australia
  • David McCombe - Royal Children's Hospital, Department of Plastic and Maxillofacial Surgery, Melbourne, Australia
  • Christopher Coombs - Royal Children's Hospital, Department of Plastic and Maxillofacial Surgery, Melbourne, Australia
  • Leo Donnan - Royal Children's Hospital, Department of Orthopaedics, Melbourne, Australia

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocAT25-905

doi: 10.3205/18dkou393, urn:nbn:de:0183-18dkou3932

Published: November 6, 2018

© 2018 Lenze et al.
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Fragestellung: Die Transplantation der vaskularisierten Fibula stellt eine gebräuchliche Methode zur Rekonstruktion des distalen Femurs nach Tumorresektion im Kindesalter dar. Neben der meist extrem kurzen Verankerungsstrecke ergeben sich weitere Herausforderungen auch durch die häufig im Verlauf auftretenden sekundären Beinlängendifferenzen. Wir präsentieren präliminäre Ergebnisse einer neuen Technik zur intramedullären Verankerung doppelstrebiger Fibularekonstruktionen mit späterer femoraler Verlängerung.

Methodik: Insgesamt wurden 10 Patienten im Alter zwischen 8 und 14 Jahren, welche aufgrund eines Osteosarkoms des distalen Femurs mit doppelsstrebigen Fibularekonstruktionen behandelt wurden in die retrospektive Studie eingeschlossen. Bei allen Patienten erfolgte die Verankerung der A-Rahmen Rekonstruktionen intramedullär. Im Verlauf wurde der Marknagel bei der Hälfte der Patienten bereits durch einen Verlängerungsnagel ersetzt und eine femorale Verlängerung durchgeführt. Alle Fälle wurden in Hinblick auf Konsolidierung, Hypertrophie, Verlängerungsindizes sowie Komplikationen und funktionelles bzw. onkologisches Outcome untersucht.

Ergebnisse: Die mittlere Defektstrecke nach Tumorresektion betrug 15cm, die Länge der entnommenen Fibula durchschnittlich 22cm. In allen Fällen wurde eine knöcherne Konsolidierung erreicht, bei 4 Patienten nach vorhergehender Spongiosaplastik. Insgesamt wiesen 78% der Verbindungsstellen (host-graft junctions) eine signifikante Hypertrophie auf. In fünf Fällen wurde zusätzlich eine erfolgreiche Beinverlängerung mit Erreichen der geplanten Beinlänge durchgeführt. Die Komplikationsrate lag insgesamt bei 40%, das mittlere follow-up bei 64 Monaten (5,3 Jahre).

Schlussfolgerung: Die vorgestellte Technik stellt eine wertvolle alternative Rekonstruktionsform am distalen Femur dar. Die primär intramedulläre Verankerung trägt dazu bei, den Ausgleich sekundärer Beinlängendifferenzen zu erleichtern.