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Fragestellung: Die temporäre Hemiepiphyseodese stellt ein Standardverfahren zur Korrektur axialer Deformitäten im wachsenden Skelett dar. Zur Verlaufsbeurteilung der erreichten Korrektur sind jedoch bislang wiederholte Ganzbeinaufnahmen mit entsprechender Strahlenbelastung erforderlich. Ziel der Studie war es, die Korrelation zwischen der Veränderung des Zwischenschraubenwinkels (ZSW) - welcher auf Zielaufnahmen des Kniegelenks gemessen werden kann - und der erreichten Achskorrektur zu beurteilen.

Methodik: Insgesamt wurden 86 Patienten mit insgesamt 108 femoralen, 19 tibialen und 14 kombiniert femoral-tibialen Hemiepiphyseodesen, welche zwischen 2006 und 2015 behandelt wurden in die retrospektive Studie eingeschlossen. Bei allen Patienten wurden die mechanische Achsabweichung (MAD) sowie die entsprechenden Gelenkorientierungswinkel (GOW) auf den prä- und postoperativen Ganzbeinaufnahmen standardisiert vermessen. Zusätzlich wurden auch die intra- und postoperativen ZSW der implantierten Hemiepiphyseodeseplatten bestimmt. Die Korrelation zwischen der Veränderung des ZSW und der erreichten Achskorrektur wurde mit Hilfe eines gemischt linearen Regressionsmodells getestet. Die Beurteilung der Genauigkeit möglicher Vorhersagen erfolgte zusätzlich mittels „leave-one-out“ Kreuzvalidierung bzw. durch Errechnung der „root mean square deviation“.

Ergebnisse: Eine starke Abhängigkeit konnte sowohl zwischen der Veränderung des ZSW und dem Ausmaß der mechanischen Achskorrektur als auch zwischen der Veränderung des ZSW und der Korrektur der GOW beobachtet werden. So bedingte eine Veränderung des ZSW von 1° bei femoralen Hemiepiphyseodesen eine Korrektur der MAD von 1,1mm bzw. des GOW um 0,37° und bei tibialen Korrekturen eine Veränderung der MAD von 1,75mm bzw. des GOW von 0,51°. Die mittlere Abweichung des Vorhersagemodells hinsichtlich der GOW betrug 2° bei femoralen und 1,3° bei tibialen Hemiepiphyseodesen.

Schlussfolgerung: Es besteht ein statistischer Zusammenhang zwischen den untersuchten Einflussgrößen. Das Ausmaß der erreichten Achskorrektur kann unter bestimmten Voraussetzungen und Berücksichtigung des Ungenauigkeitsfaktors durch Messung der Veränderung des ZSW annähernd bestimmt werden.