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German Congress of Orthopedic and Trauma Surgery (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

Hyponatriämie bei Osteoporose-assoziierten proximalen Femurfrakturen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Daniel B. Hoffmann - Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plast. Chirurgie, Göttingen, Germany
  • Christian Popescu - Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plast. Chirurgie, Göttingen, Germany
  • Lena Welte - Klinikum Aschaffenburg-Alzenau, Zentrum für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sportmedizin, Aschaffenburg, Germany
  • Jan-Christoph Ammon - Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plast. Chirurgie, Göttingen, Germany
  • Wolfgang Lehmann - Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plast. Chirurgie, Göttingen, Germany
  • Stephan Sehmisch - Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plast. Chirurgie, Göttingen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocAT13-1383

doi: 10.3205/18dkou294, urn:nbn:de:0183-18dkou2942

Published: November 6, 2018

© 2018 Hoffmann et al.
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Fragestellung: Proximale Femurfrakturen sind häufig mit Osteoporose assoziiert. In den letzten Jahren zeigten klinische und experimentelle Studien, dass eine chronische Hyponatriämie zu einer substantiellen Reduktion der Knochenmasse führt und einen unabhängigen Risikofaktor für Frakturen darstellt. Ursachen einer Hyponatriämie können durch endokrinologische Erkrankungen oder iatrogen durch Medikamente verursacht werden. Ziel dieser Studie war es, bei unseren Patienten diesen möglichen Einflussfaktor retrospektiv zu untersuchen.

Methodik: In einer retrospektiven Studie wurden alle Patienten, die von 2010 bis 2013 in unserer Klinik mit einer proximalen Femurfraktur nach Niedrig-Energie-Trauma behandelt wurden, analysiert. Es wurden epidemiologischer Parameter, Laborwerte, Vorerkrankungen und die Vormedikation erfasst. Das Patientenkollektiv wurde in fünf verschiedene Altersgruppen (18 - 45 Jahre, 46 - 60 Jahre, 61 - 70 Jahre, 71 - 80 Jahr und über 80 Jahre) eingeteilt. Hyponatriämie wurde definiert als Serum-Na kleiner 135mmol/l bei Aufnahme ins Krankenhaus. Zur Prüfung der Unterschiede dichotomer Variablen wurde der Exakt-Test nach Fisher genutzt, für kategorische Variablen mit mehr als drei Leveln der Chi-Quadrat-Test. Kontinuierliche Variable wurden mittels Shapiro-Wilk-Test auf Normalverteilung geprüft und anschließend mittels t-Test auf Unterschiede überprüft.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Im Beobachtungszeitraum wurden 314 Patienten mit einer proximalen Femurfraktur nach Niedrig-Energie-Trauma behandelt. Insgesamt zeigte sich bei 15,6 % aller Patienten eine Hyponatriämie. Die Gruppe der 46-60 jährigen zeigte den höchsten Hyponatriämie-Anteil von 28,6%, jedoch war die Patientenanzahl in dieser Gruppe sehr gering (6 von 21). Die Gruppe der 71-80-jährigen zeigte den zweihöchsten Anteil an Hyponatriämie (16 von 95 Pat., 16,8%). In der Gruppe der über 80-jährigen war der Anteil geringer (20 von 144 Pat., 13.9%) und auf gleichem Level wie der 61-70 jährigen (7 von 49 Pat., 14,3%).

Es bestand eine signifikante Korrelation zwischen Hyponatriämie und der Einnahme von Sartanen und Aldosteron-Antagonisten sowie zu vorbekanntem Alkoholismus.

Schlussfolgerung: Die Inzidenz von Osteoporose-assoziierten Frakturen wird in den nächsten Jahren zunehmen. In unserer Studie zeigen wir, dass die Hyponatriämie bei einem erheblichen Teil der Patienten mit Osteoporose-assoziierter proximaler Femurfraktur vorhanden ist. Diese kann zusätzlich eine Knochendichteminderung bewirken.

Die Prophylaxe Osteoporose-assoziierter Frakturen sollte neben den bekannten Ursachen und Risikofaktoren auch weitere Faktoren, wie die chronische Hyponatriämie, einschließen. Weitere Studien zur Prävalenz und Einfluss der Hyponatriämie bei Osteoporose sind notwendig.