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German Congress of Orthopedic and Trauma Surgery (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

Stellenwert des präoperativen Röntgen Thorax bei geriatrischen Patienten mit hüftgelenksnahen Frakturen

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Stephanie Schibur - HELIOS Klinik Erfurt, Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Handchirurgie, Zentrum für Alterstraumatologie, Erfurt, Germany
  • Thomas Mückley - HELIOS Klinik Erfurt, Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Handchirurgie, Zentrum für Alterstraumatologie, Erfurt, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocAT13-1020

doi: 10.3205/18dkou292, urn:nbn:de:0183-18dkou2923

Published: November 6, 2018

© 2018 Schibur et al.
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Fragestellung: Die Durchführung einer Röntgenuntersuchung der Thoraxorgane als Routinescreeninguntersuchung vor operativen Eingriffen hat ihren einstigen Stellenwert verloren. Es konnte gezeigt werden (Smetana et al. 2006, Tigges et al. 2004, Archer et al. 1993), dass selten pathologische Veränderungen diagnostiziert werden, diese in der Regel durch einen strukturierte Anamneseerhebung und körperliche Untersuchung detektiert werden können und lediglich in Einzelfällen eine Änderung des perioperativen Management erfolgt. Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesie empfiehlt daher seit 2010 diese Diagnostik nur, wenn eine klinische Verdachtsdiagnose mit Konsequenz für das perioperative Vorgehen erhärtet oder ausgeschlossen werden soll (DGAInfo 2017).

Methodik: Es erfolgte die retrospektive Auswertung von 300 Röntgenuntersuchungen der Thoraxorgane (p.a.) von Patienten ab einem Lebensalter von 70 Jahren, mit hüftgelenksnahen Frakturen und einer operativen Versorgung (2016/17). Die Auswertung erfolgte hinsichtlich der absoluten Anzahl pathologischer Befunde und der Anzahl der Befunde, welche nicht durch eine strukturierte Anamnese oder klinische Untersuchung erfasst wurden. Zudem wurden die patholoischen Befunde hinsichtlich ihres Einflusses auf den operativen Ablauf oder das peri-/postoperative Management ausgewertet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es konnte gezeigt werden, dass im Gegensatz zum elektiven Patientengut jeden Alters ein Großteil der verunfallten geriatrischen Patienten pathologische Befunde in der Röntgendiagnostik aufweisen. Die Anamnese und klinische Untersuchung erfasst diese u.a. aufgrund von Einschränkungen der Kommunikationsfähigkeit oder kognitiven Defiziten nicht im wünschenswerten Umfang. Eine kausale Behandlung geriatrischer Unfallpatienten betrachtet den Sturz als Surrogatparameter für eine vorausgegangene Verschlechterung des Allgemeinzustandes. Damit erhält die Röntgendiagnostik einen andern Stellenwert als im Screening elektiver Patienten ohne Vorerkrankungen. Dies konnte auch die Auswertung stützen indem sie zeigt, dass die erhobenen pathologischen Befunde einen wesentlichen Einfluss auf den operativen Ablauf und das peri- und postoperative Management hatten.