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German Congress of Orthopedic and Trauma Surgery (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

Die anteriore Versorgung der Brustwirbelsäule mittels transpleuralem versus retropleuralem Zugang

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Patrick Hahn - Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Schmerztherapie, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, St. Elisabeth Gruppe/St. Anna Hospital , Herne, Germany
  • Martin Komp - Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Schmerztherapie, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, St. Elisabeth Gruppe/St. Anna Hospital , Herne, Germany
  • Semih Oezdemir - Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Schmerztherapie, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, St. Elisabeth Gruppe/St. Anna Hospital , Herne, Germany
  • Harry Merk - Klinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, Universitätsklinikum Greifswald, Greifswald, Germany
  • Georgios Godolias - Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, St. Elisabeth Gruppe/St. Anna Hospital, Herne, Germany
  • Sebastian Ruetten - Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Schmerztherapie, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, St. Elisabeth Gruppe/St. Anna Hospital , Herne, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocST38-1417

doi: 10.3205/18dkou233, urn:nbn:de:0183-18dkou2331

Published: November 6, 2018

© 2018 Hahn et al.
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Fragestellung: Bei der ventralen Versorgung von Pathologien der Brustwirbelsäule stehen eine Vielzahl von Zugangswegen zur Verfügung. Der laterale transpleurale Zugang hat aufgrund der direkten Zugangsmöglichkeit zur Wirbelsäule einen hohen Stellenwert und kann als Mini-Thorakotomie minimalinvasiv durchgeführt werden, es werden alllerdings perioperative Probleme bei diesem Zugang beschrieben. Diese prospektive Studie soll die Frage klären, ob der retropleurale gegenüber dem transpleuralen Zugang bei der lateralen Thorakotomie Vorteile bringt.

Methodik: 60 Patienten (30 pro Gruppe) wurden eingeschlossen. Einschlusskriterien waren: Frakturen, Tumoren, Spondylodiszitiden mit monosegmentaler Ausdehnung von BWK 5 bis BWK 12 mit einer Indikation für eine ventrale Stabilisierung nach vorangegangener dorsalen Instrumentierung. Ausschlusskriterien waren multisegmentale Pathologien, Deformitäten, ipsilaterale pulmonale/thorakaleVoroperationen. Der Zugang erfolgte bei allen Patienten mit einer lateralen Mini-Thorakotomie. Die Patienten in Gruppe 1 wurden mit einem retropleuralen Zugang die Patienten in Gruppe 2 mit einem transpleuralen Zugang versorgt. Der Nachbeobachtungszeitraum betrug 12 Monate und 51 Patienten (25/26) konnten nachuntersucht werden. Neben intra- und perioperativen Parametern wurden validierte Messinstrumente eingesetzt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: In Gruppe 1 traten in zwei Fällen Verletzungen der Pleura parietalis auf. Diese Patienten wurden wie alle Patienten der Gruppe 2 mit einer Bülau Drainage postoperativ versorgt.

Die mittlere Operationszeit war in Gruppe 1 kürzer. In Gruppe 2 traten in 2 Fällen postoperative Pneumonien auf, in 6 Fällen musste ein klinisch relevanter Pleuraerguss punktiert werden. Bei 2 Patienten der Gruppe 2 waren in der postoperativen Thoraxaufnahme Atelektasen erkennbar. In der Gruppe 1 wurde bei einem Patienten die Punktion eines extrapleuralen Seroms notwendig. Die mittlere stationäre Verweildauer lag in Gruppe 1 einen Tag unter den Patienten von Gruppe 2. Nach 12 Monaten bestanden bei beiden Gruppen keine signifikanten Unterschiede in den konstanten Ergebnissen der Messintrumente.

Der retropleurale Zugang bietet gegenüber dem transpleuralen Vorgehen eine Alternative bei der lateralen Mini-Thorakotomie. Neben operationstechnischen Vorteilen treten postoperative pulmonale Komplikationen signifikant reduziert auf. Dies zeigt sich auch in der Reduktion der stationären Verweildauer. Ein signifikanter Unterschied zwischen beiden Gruppen nach Ablauf von 12 Monaten besteht nicht. Dies korrelierte mit vorliegenden Daten in der Literatur.